
Franziska Giffey: mehr Willkommenskultur für Fachkräfte aus Indien
Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, warb in der vergangenen Woche im südindischen Bengaluru und in der Hauptstadt Neu-Delhi erfolgreich für künftige Kooperationen mit Berlin und um junge Fachkräfte für unsere Stadt.
Giffey erklärte nach ihrer Rückkehr: „Indien ist eines der Fokusländer in unserem neuen Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft. Die vier Tage unserer Wirtschaftsdelegation in den indischen Metropolen Bengaluru und Delhi haben das große Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit bestätigt. Wir können auf vielen Beziehungen aufbauen, die wir in den vergangenen drei Jahren mit unserer Wirtschaftsfördergesellschaft Berlin Partner, mit dem Asia Berlin Forum und weiteren Initiativen entwickelt haben.
Es gibt bei unseren indischen Partnern ein großes Interesse an Berlin, das zog sich wie ein roter Faden durch alle unsere Begegnungen und Gespräche mit Ministerien, Unternehmen, Verbänden und führenden Hochschulen. Es wird gesehen, dass sich unsere Stadt als Wirtschafts- und Innovationsstandort dynamisch entwickelt und für indische Unternehmen und Fachkräfte sehr attraktiv ist. Wir bauen insbesondere die Beziehungen zum Bundesstaat Karnataka aus und haben dafür während der Reise eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Unser Fokus liegt dabei auf der Vernetzung unserer beiden Startup-Ökosysteme, besonders in den Berliner Wachstumsbranchen DeepTech, HealthTech, Fintech, GreenTech und Games.
Rückblick: Wirtschaftssenatorin Giffey reist mit Delegation nach Indien
Ein Satz hat sich bei mir während der Reise ganz besonders eingebrannt: 'Sind wir in Deutschland willkommen?' Das fragten mich junge Inderinnen und Inder, die am Goethe-Institut in Bengaluru mit Eifer Deutsch lernen und in unserem Land studieren und arbeiten wollen - ausgebildete Pfleger und Ärzte, IT-Experten, Studentinnen. Sie haben große Sorge vor dem Rechtsruck in Deutschland. Die Ressentiments und Angriffe der AfD gegen Migranten werden im Ausland genau registriert und das ist für unser Land und den Wirtschaftsstandort Deutschland verheerend.
Der wachsende Fachkräftemangel in Deutschland stellt heute schon ganze Regionen sowohl wirtschaftlich als auch in der Gesundheitsversorgung und weiteren Teilen der Daseinsvorsorge vor enorme Probleme und diese werden Jahr für Jahr größer. Auch für Berlin spricht die Prognose der Industrie- und Handelskammer eine klare Sprache: der Bedarf an Fachkräften liegt heute schon bei 90.000 und wird in den 2030er Jahren auf rund 400.000 ansteigen. Ohne Fachkräfte aus dem Ausland werden wir diese Riesenlücke nicht schließen können. In Indien werden viel mehr Menschen ausgebildet, als der heimische Arbeitsmarkt beschäftigen kann.
Das Durchschnittsalter liegt bei über 50 Prozent der Bevölkerung unter 28 Jahren. Sie schauen sich genau an, wo in der Welt sie studieren, arbeiten oder auch selbst Unternehmen gründen können. Wir müssen deutlich machen: Ja, ihr seid in Berlin willkommen! Hier leben Menschen aus über 170 Nationen, darunter 42.000 Inderinnen und Inder. Wir sind die Stadt der Vielfalt, der Weltoffenheit und der Freiheit. Das macht unsere Gesellschaft aus und das ist auch eine unverzichtbare Grundlage für Berlins Wirtschaftskraft.“ (red)