Entwicklung der Immobilienpreise in Europa
Die Nachfrage nach Wohnraum in europäischen Großstädten und Ballungsgebieten bleibt hoch, was Mietsteigerungen weiter antreibt. Die Preisentwicklung für Eigentumswohnungen hat sich nach einem vorherigen Abschwung stabilisiert. Dies sind die Resultate einer aktuellen Studie, die Catella Research nun vorgestellt hat.
Die Catella Group hat die Wohnungsmärkte von 63 Städten in 20 europäischen Ländern analysiert. In 53 der untersuchten Städte, d.h. rund 80 Prozent, sind die Mietpreise im ersten Quartal 2024 gestiegen. Der Durchschnitt liegt bei 18,46 €/m², 1,6 % höher als im dritten Quartal 2023. London führt mit 36 €/m², während Liège mit 10,40 €/m² die niedrigsten Mieten aufweist. Irland zeigt das stärkste generelle Mietpreiswachstum, insbesondere in Cork und Dublin. In Deutschland sind die Mieten in den Top-7-Städten gestiegen; München führt mit 22,40 €/m² (+ 0,70 €/m²), gefolgt von Frankfurt am Main mit 18,20 €/m² (+ 0,80 €/m²) und Berlin mit 16,90 €/m².
Hauptgrund für den Mietpreisanstieg ist, dass der Neubau von Wohnungen insbesondere in Großstädten der Nachfrage stark hinterherhinkt, und somit der Markt weiterhin von Knappheit geprägt ist.
Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen ebenfalls in 34 der 63 untersuchten Städte. Nachdem sie zwischenzeitlich etwas gesunken waren, liegt der Durchschnittspreis nun bei 5.321 €/m² und damit ein Prozent höher als im dritten Quartal 2023. Genf verzeichnet mit 15.650 €/m² die höchsten Preise, Lahti in Finnland mit 1.560 €/m² die niedrigsten. In Deutschland liegt auch hier München mit 9.620 €/m² (+ 250 €/m²) an der Spitze, ebenfalls gefolgt von Frankfurt mit 6.870 €/m² (+ 200 €/m²). Berlin rangiert mit 5.800 €/m² auf Platz 4 der untersuchten deutschen Städte.
Der Studie zufolge liegt der Grund für den leichten Anstieg in der Stabilisierung der Finanzierungskonditionen Ende 2023. Zu Zurückhaltung bei privaten Käufern führen allerdings die weiterhin hohe Inflation und die gestiegenen Finanzierungskosten.
Der Berliner Immobilienexperte Christian Gérôme (AIB Allgemeine Immobilien-Börse) sieht durch die aktuelle Studie seine Prognose bestätigt, in der er von einer Stabilisierung der Immobilienpreise ausging. „Für die Zukunft gehe ich aber davon aus, dass durch die derzeitig geringe Bautätigkeit in Europa die Nachfrage und damit die Preise wieder ansteigen werden. Wer sich daher mit dem Gedanken trägt, eine Immobilie zu erwerben, sollte am besten jetzt zuschlagen.“ (red)