
A100 Brückensperrung: Alternative modularer Neubau
Die Situation um die gesperrte A100 Ringbahnbrücke/ Westendbrücke hat sich in den vergangenen Tagen zwar etwas entspannt, dennoch zeichnen sich langfristige Probleme durch umfangreiche Baumaßnahmen ab. Die für die Umfahrungskonzepte zuständige Autobahn GmbH des Bundes (AdB) arbeitet gemeinsam mit Experten der Senatsverkehrsverwaltung und der betroffenen Bezirke mit Hochdruck an weiteren Maßnahmen, die den Abriss bzw. Neubau der Brücke durch die AdB bedingen. Dabei könnte die revolutionäre Idee einer westfälischen Baufirma vielleicht Zeit und Kosten sparen.
Derzeit wird der Pkw-Verkehr auf der A100 in Fahrtrichtung Norden einspurig über die Gegenfahrbahn bzw. so kurz wie möglich durch die Innenstadt geführt. Der Schwerverkehr wird großräumig über den Berliner Ring umgeleitet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Beobachtung des Stauverhaltens, in erster Linie, um Einsatzfahrzeuge nicht zu behindern.
Rückblick: A100 Brückensperrung - Verkehrschaos in Berlin
Verkehrssenatorin Ute Bonde äußerte sich optimistisch zur Gesamtsituation: „Alle Beteiligten eint das Ziel, schnellstmöglich einen Ersatzneubau der Ringbahnbrücke zu organisieren. Hier gilt es, Planungen maximal zu beschleunigen und den Ersatzneubau 24/7 umzusetzen - inkl. Bonus-Malus-Regelungen und modularer Bauweise.“
Dabei spricht die Verkehrssenatorin einen wichtigen Punkt an: die modulare Bauweise, ein Konzept, welches in der Immobilienwirtschaft bereits gängige Praxis ist. Der Ingenieur und Geschäftsführer der westfälischen Baufirma Echterhoff Holding GmbH, Theo Reddemann, schafft es mithilfe einer findigen Idee, die Bauzeit von Autobahnbrücken um bis zu 90 Prozent zu verringern und gleichzeitig zur Entlastung der Umwelt beizutragen. Möglich wird dies durch Betonfertigteile, die modular wie Bausteine zusammengesetzt werden. Laut Reddemann kann eine Brücke somit binnen weniger Wochen fertig aufgestellt werden.
Diese Vorgehensweise sorge also nicht nur für deutlich kürzere Bauzeiten, sondern komme auch der Umwelt zugute, da die CO2-Emissionen aus dem Verkehrsstau bei einer Brückensperrung und den damit verbundenen Umleitungen stark reduziert werden. Angesichts der dringend erforderlichen Sanierung bzw. kompletten Ersetzung von deutschlandweit ca. 8.000 Autobahnbrücken sei die herkömmliche Herangehensweise nicht mehr zeitgemäß, denn sie führe zu unnötigen Umweltschäden, Kosten und viel Frust, insbesondere bei den Bürgern, so der Experte. (mz)