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Zukunftstag Mittelstand 2025: „Es ist Zwölf“ – Starkes Signal an die Politik
Eröffnungsrede von Christoph Ahlhaus (r.), Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW, mit starken Partnern auf dem Zukunftstag Mittelstand 2025 | Foto: Dirk Lässig

Zukunftstag Mittelstand 2025: „Es ist Zwölf“ – Starkes Signal an die Politik

10. April 2025

Nur ein starker Mittelstand sichert Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Dieser eindrückliche Appell ging vom Zukunftstag Mittelstand 2025 des BVMW in Berlin aus - einer beeindruckenden Demonstration der Gestaltungskraft des deutschen Mittelstands. In der Station Berlin kamen im 50. Jubiläumsjahr des führenden deutschen Mittelstandsverbandes tausende Unternehmerinnen und Unternehmer, Spitzenpolitiker und wirtschaftliche Vordenker unter dem Zukunft gestalten – gemeinsam. zusammen. Alle Teilnehmer waren sich einig: Es war ein Event voller Energie, Begegnung und Zukunftsoptimismus. 

Gastgeber Christoph Ahlhaus fordert mehr Wertschätzung für den Mittelstand | Foto: Dirk Lässig

Zukunft neu denken

Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), machte in seiner fulminanten Eröffnungsrede deutlich, was unser Land braucht: einen Mentalitätswechsel in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. „Wir sind die stärkste Säule des sozialen Zusammenhalts in Deutschland.“ Ahlhaus forderte mehr Wertschätzung und Sichtbarkeit für das, was die Millionen Mittelständler jeden Tag leisten: Arbeitsplätze schaffen, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, Innovationen treiben. Die Antwort auf alles: der deutsche Mittelstand“. Christoph Ahlhaus mahnte zugleich: „Es ist nicht mehr eine Minute vor Zwölf. Es ist Zwölf. Jetzt muss gehandelt werden.“ Die Unternehmer dankten ihm mit Standing Ovations.

Klare Worte: Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner, sprach sich für mehr europäische Führungsstärke aus | Foto: Dirk Lässig

Kai Wegner: Verwaltungsreform als Fundament wirtschaftlicher Transformation

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, nutzte das einzigartige Forum, um eine grundsätzliche Neuausrichtung staatlichen Handelns anzumahnen. „Berlin ist zu langsam. Deutschland ist zu langsam. Wir müssen Genehmigungen beschleunigen, Zuständigkeiten entwirren und den Föderalismus neu denken.“ Die von ihm angestoßene Verwaltungsreform sende ein Signal weit über Berlin hinaus. Wegner begrüßte zugleich die von der künftigen Bundesregierung angestrebte Modernisierung der Schuldenbremse und das Sondervermögen für Zukunftsinvestitionen: „Nicht für konsumtive soziale Versprechen, sondern für Infrastruktur, Bildung, Digitalisierung.“

Kritische Worte fand Wegner für die neue US-amerikanische Regierung: „Ich war immer ein überzeugter Transatlantiker. Aber mein Vertrauen in die amerikanische Regierung unter Donald Trump ist massiv erschüttert.“ Der Appell an die Bundesregierung: mehr Eigenständigkeit, mehr europäische Führungsstärke, mehr Mut.

Dr. Jörg Kukies: Mittelstand braucht internationale Märkte

Der amtierende Bundesfinanzminister Dr. Jörg Kukies (SPD) würdigte in seiner Keynote die zentrale Bedeutung des Mittelstands für wirtschaftliche Stabilität und Innovationskraft. Im aktuellen Zollstreit mit den USA forderte er deutlich mehr internationalen Freihandel: „Wir müssen jetzt neue Märkte öffnen und internationale Partnerschaften stärken, gerade für den Mittelstand.“

Kukies plädierte für eine zügige Ratifizierung des Mercosur-Abkommens und sprach sich dafür aus, auch gegenüber China konkrete Angebote zur gegenseitigen Marktöffnung zu machen. Die EU sei in diesen Fragen bislang zu zögerlich. Er kritisierte, dass die Union bei wichtigen Freihandelsentscheidungen hinterherhinke, während die USA ihre Zollpolitik verschärften. Kukies: „Wenn wir den Mittelstand stärken wollen, dürfen wir uns nicht abschotten – wir müssen global denken und handeln.“

Zahlreiche internationale Besucher nahmen am Zukunftstag Mittelstand 2025 teil, der zeitgleich auf das 50. Jubiläum des BVMW fiel | Foto: Dirk Lässig

Internationale Impulse: Botschaften, Freihandelszonen und neue Märkte

Dass der Zukunftstag Mittelstand auch internationale Signalwirkung entfaltet, zeigte die starke Beteiligung ausländischer Botschaften und Wirtschaftsdelegationen. Ziel war es, bilaterale Wirtschaftsbeziehungen zu vertiefen und neue Investitionsräume zu erschließen.

Ein besonderes Highlight war das Qatar–Germany Investment Forum, das im Rahmen der Veranstaltung stattfand. Organisiert vom German Mittelstand GCC Office in strategischer Partnerschaft mit der Botschaft des Staates Katar in Berlin, dem Arabischen Kulturhaus „Der Divan“ und zahlreichen katarischen Wirtschafts- und Entwicklungsinstitutionen, wurde hier über konkrete Investitionschancen diskutiert – nicht nur in Katar, sondern in der gesamten Golfregion.

Die International Free Zone Authority (IFZA) aus Dubai war erneut als Hauptpartner präsent. Die IFZA stellte die Chancen einer Unternehmensansiedlung in den Vereinigten Arabischen Emiraten vor, mit attraktiven Steuerbedingungen, vereinfachten Lizenzierungsprozessen und internationaler Skalierbarkeit. Für viele mittelständische Unternehmen öffnet sich hier ein Tor zu neuen Märkten im arabischen Raum, in Afrika und Asien.

Die Verknüpfung von deutscher Mittelstandspolitik, internationalen Freihandelsinitiativen und konkreten Standortangeboten, wie denen der IFZA, ist mehr als ein symbolischer Schulterschluss. Sie zeigt: Der Zukunftstag Mittelstand ist nicht nur ein innenpolitisches Signal, sondern eine Plattform, auf der wirtschaftliche Souveränität, internationale Vernetzung und politische Verantwortung gemeinsam gedacht werden.

Der Zukunftstag Mittelstand 2025 war mehr als ein Netzwerktreffen – er war das wichtigste wirtschaftspolitische Signal des Jahres. Mit klaren Worten, internationaler Beteiligung und einem deutlichen Appell an Politik und Gesellschaft dokumentierte die Veranstaltung die beeindruckende Stärke, Vielfalt und Innovationskraft des deutschen Mittelstands. Der Tenor unter Teilnehmern, Gästen und Partnern: ein überragendes Zeichen, eine großartige Veranstaltung – und eine klare Einladung zur Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Unterstützt von starken Partnern

Ermöglicht wurde der Zukunftstag durch die Unterstützung engagierter Partner aus Wirtschaft und Gesellschaft. Hauptsponsor war die International Free Zone Authority (IFZA), die mit ihrer Präsenz und inhaltlichen Beteiligung einmal mehr die internationale Relevanz des deutschen Mittelstands unterstrich. Darüber hinaus beteiligten sich namhafte Unternehmen wie Telekom Deutschland, DAK Gesundheit, Generali in Kooperation mit der Deutschen Vermögensberatung, Microsoft, die BMW Group, FLYERALARM sowie Mastercard als starke Partner der Veranstaltung. Sie alle setzten gemeinsam mit dem BVMW ein klares Zeichen für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit Deutschlands – offen, vernetzt und mittelstandsorientiert. (jp)

Impact Stage auf dem Zukunftstag Mittelstand 2025 | Foto: BERLINboxx