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Wohnungsbau in Berlin scheitert an Baugenehmigungen
Zu wenige Baugenehmigungen in Berlin | Foto: reverent via pixabay.com

Wohnungsbau in Berlin scheitert an Baugenehmigungen

07. August 2019

Jetzt ist es amtlich – in der Hauptstadt werden zu wenige Baugenehmigungen erteilt und dadurch der Wohnungsbau stark behindert. In Berlin lag die Zahl der erfolgreich durchgeführten Genehmigungsverfahren für Wohnungsneubauten im ersten Halbjahr 2019 um rund 17 Prozent unter der des Vorjahreszeitraums.

Wohnungsbau in Berlin: Hohe Kosten, wenige Genehmigungen

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg meldete aus den Bezirken, dass die Bauämter im ersten Halbjahr 2019 gerade einmal Genehmigungen für den Bau von 11.346 Wohnungen erteilten. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2018 sind es 2,2 Prozent weniger.

Am weitesten abgeschlagen ist dabei Pankow. Hier sanken die genehmigten Neubauten von fast 2.300 in 2018 auf 1.126. Das einzige Glanzlicht sind die Großprojekte in Treptow-Köpenick, die die Bilanz aufpolieren. Hier stieg die Zahl geplanter Wohnungen von 1.690 auf 2.526 im Halbjahr 2019.

Kritik von den Bauindustrieverbänden

Der Bauindustrieverband Ost e. V. kritisiert vor allem die überdurchschnittlichen langen Genehmigungsverfahren bei hohen bürokratischen Hürden, die hinter den Zahlen des Amts für Statistik stehen.

Dadurch verzögert sich natürlich auch die Fertigstellung der Neubauten. „Beim gegenwärtigen Tempo im Wohnungsbau wird es Jahre dauern, bis dieses Ziel auch nur annähernd erreicht wird, zwischenzeitlich erhöht sich der Nachholbedarf weiter. Bisher ist eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Berlin nicht einmal in Sichtweite. Statt alle Kraft in die Bereitstellung von Bauland und die Erleichterung von Bauvorschriften zu stecken, verliert sich der Senat in einer Debatte um Mietendeckel und Enteignung. Damit entsteht nicht eine zusätzliche Wohnung“, so Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V.

Plus bei Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden

Lediglich beim Ausbau von Dachgeschossen oder der Änderung der Nutzung von Immobilien gibt es eine positive Entwicklung. So entstanden knapp 1.400 Wohnungen durch diese Art der Umbauten. Es gab in diesem Bereich also ein Plus von 10,4 Prozent. (aw)