Wie geht es den Berliner Unternehmen? Berlin Partner fragt nach
Um herauszufinden wie es den Berliner Unternehmen derzeitig geht, führte die Berliner Wirtschaftsförderung Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie eine telefonische Umfrage mit 500 Unternehmen durch. Aktuell scheint die Lage noch besser als erwartet, viele fürchten allerdings die Zukunft.
Wie kann man die Berliner Unternehmen am besten unterstützen?
Seit nun fast drei Monaten hat Corona die Welt im Griff. Es ist Zeit für ein erstes Zwischenfazit der Wirtschaft. Um die drastischen Folgen des Lockdowns abzufangen, schnürte der Berliner Senat einige Hilfspakte. Vorerst scheint es, als ob diese Maßnahme erfolgreich waren. Doch die Krise ist noch lange nicht am Ende und etliche Unternehmen werden noch lange auf Hilfe vom Staat angewiesen sein.
Vor diesem Hintergrund führte Berlin Partner eine Kundenumfrage durch. Dabei fragte der Wirtschaftsförderer nicht nur nach den letzten Monaten unter Corona, sondern auch nach den Zukunftsaussichten. Die Fragen „Was braucht die Wirtschaft am dringendsten während und nach der Corona-Pandemie? Welche Maßnahmen helfen den Firmen wirklich? Wie kann das Land Berlin am effektivsten unterstützen?“ trieben die Verantwortlichen an.
Durch die Befragung erhoffen sich der Berliner Senat und Berlin Partner einen Weg zu finden, um die Unternehmen bestmöglich durch die Krise zu begleiten. „Eine effektive und nachhaltige Unterstützung während und nach der Krise kann nur gewährleistet werden, wenn wir genau wissen, was Unternehmen brauchen. Der Schlüssel liegt wie so oft im Zuhören. Nur die Betroffenen selbst können uns sagen, wie sie ihre Situation wahrnehmen und wie wir, als Wirtschaftsförderung, sie am effektivsten unterstützen können.“, erklärte Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner. „Die Ergebnisse werden wir in unsere weiteren Planungen einfließen lassen, damit wir der Berliner Wirtschaft in dieser schweren Zeit optimal unter die Arme greifen können.“
Die Auswirkungen kommen noch
Bisher sind die Ergebnisse positiv, denn etwa 70 Prozent spüren keine oder nur leichte negative Auswirkungen – bis jetzt. Etliche negative Folgen werden in der zweiten Jahreshälfte erwartet. „Viele Firmen haben auch noch nicht das Gefühl, über den Berg zu sein. Die großen Herausforderungen erwarten sie erst im dritten und vierten Quartal.“, betonte Franzke. Beispielsweise erwartet die Filmbranche vor allem ab Herbst hohe Einbußen, da dann nicht wie üblich die Projekte des Frühlings auf den Markt kommen. Es ist nur eines von vielen Beispiel betroffener Sektoren. Um einer Insolvenz zu entgehen, wünschen sich insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen auf eine Weiterführung der finanziellen Mittel. Zudem erhofft man sich einen eindeutigen Plan aus der schwierigen Situation und fordert außerdem genügend Kapazität in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Aus der Krise profitieren
„Die Befragung zeigt, vor welche ungeahnten Herausforderungen die Pandemie die Wirtschaft Berlins stellt. Das Land Berlin hat in einem Kraftakt sehr schnelle Soforthilfe mit Liquiditätshilfen für alle Unternehmen und unbürokratische Zuschüsse geleistet, doch brauchen die Unternehmen langfristige Unterstützung – das belegt auch das hier vorgestellte Stimmungsbild.“, resümierte Ramona Pop, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Berlin werde deshalb weiterhelfen und auch beim Bund für ergänzende Unterstützung kämpfen. Hoffnungsfroh stimme Pop, dass es Anzeichen für die Widerstandsfähigkeit der Berlin Wirtschaft gäbe. „Viele Unternehmen nutzen Corona zum Umbau ihrer Strukturen und können so auch gestärkt aus der Krise hervorgehen.“
Tatsächlich gaben neun Prozent der Befragten an, dass sie eine positive Auswirkung durch Corona erfahren. So profitieren einige Teilnehmer von Nutzung digitaler Lösungen, da viele Kosten gesparten werden können. Generell erhoffen sich einige Teilnehmer der Umfrage neue Möglichkeiten durch Innovationen. (aak)