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Warum Merz nicht scheitern darf
Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) | Foto: CDU

Warum Merz nicht scheitern darf

24. Februar 2025

Empfehlungen von Verleger Frank Schmeichel

Allen notorischen Nörglern und professionellen Pessimisten zum Trotz: die gestrige Wahl hat ein gutes Ergebnis gebracht. Denn Deutschland wird von einer bürgerlichen Mitte regiert werden. Zwei erfahrene Volksparteien bestimmen die nächsten Jahre den Kurs. Von ihnen können Pragmatismus und Ideologiefreiheit erwartet werden. Sicher ist auch, dass Merz und sein SPD-Pendant die Warnschüsse der unzufriedenen Deutschen gehört haben und entsprechend handeln werden in Sachen Migrationspolitik, Wirtschaftswende und aller drängenden Themen unseres Landes.

Sie haben gelernt, was Dauerstreit in der Regierungskoalition zur Folge haben kann - Stillstand oder gar Rückschritt, vor allem eine offene Tür für semi-demokratische Akteure. Ein Kanzler Merz versteht, dass Politik Kompromiss heißt, er versteht aber auch, dass die nächste Legislatur historische Konsequenzen haben wird, sollte die Regierung scheitern. Schnelle und wirksame Arbeit an den Kardinalproblemen unseres Landes, das ist die Devise. Dazu eine Stärkung der Wirtschaft und ein Ende des unbegrenzten Toleranz- und Wohlfahrtstaates. Eine zentrale Aufgabe der neuen Bundesregierung wird die richtige Kommunikationspolitik sein. Besser erklären, was sie plant und umsetzt - auch und gerade daran ist die Ampel gescheitert.

Frank Schmeichel, Gründer Business Network und Verleger der BERLINboxx | Foto: BERLINboxx

Union und SPD dürfen sich nicht von der Opposition, zu denen im rechten wie linken Lager auch erklärte Gegner unseres politischen Systems gehören, vor sich hertreiben lassen. Und auch nicht von den Medien, die zum Teil aktivistisch Politik machen wollen, anstatt darüber kritisch zu berichten, wie es ihre Aufgabe wäre. Es ist Zeit für einen souveränen Politikstil, der ein Ende der Hysterie einleitet, die leider in den vergangenen Jahren immer stärker um sich gegriffen hat und im Wahlkampf kulminierte.

Deshalb mein Appell: Cool down, Mr. Merz, Mr. Klingbeil. Gehen Sie souverän mit den Treibjagden der Sozialen Medien um, auch wenn es gelegentlich schmerzt. Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel in der Politik. Die wichtigsten vier Jahre in der Geschichte der Bundesrepublik liegen vor uns. Rechtfertigen Sie unser Vertrauen. Eine zweite Chance wird die bürgerliche Mitte nicht bekommen.