BusinessMagazin
Neuer Mietspiegel: Moderater Anstieg
Mieten in Berlin steigen moderat | canva

Neuer Mietspiegel: Moderater Anstieg

05. Juni 2024

Der soeben erschienene neue Berliner Mietspiegel weist im Durchschnitt einen leichten Anstieg der Mietpreise aus, wobei bei Einzelbetrachtung hohe Unterschiede zu verzeichnen sind.

Der neue Berliner Mietspiegel zeigt eine moderate Mietentwicklung mit signifikanten Unterschieden je nach Baujahr, Lage und Ausstattung. Der Median der ortsüblichen Vergleichsmiete lag zum Stichtag 1. September 2023 bei 7,21 Euro pro Quadratmeter netto kalt, was einem Anstieg von 0,7 Prozent gegenüber dem vorherigen Mietspiegel entspricht.

Aufgrund einer geänderten Berechnungsmethode sind diese Werte jedoch nicht direkt vergleichbar. Die neue Mietspiegelverordnung des Bundes von 2022 stellt höhere Anforderungen an die Datenbasis und erfordert eine verpflichtende Auskunft von Vermietern und Mietern zur Erstellung des Mietspiegels.

Im Unterschied zum Mietspiegel 2023, der ohne eigene Erhebung erstellt wurde, basiert der aktuelle Mietspiegel auf Daten von über 16.000 Wohnungen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Mietpreise im Bestand jährlich um durchschnittlich zwei Prozent gestiegen. Berliner können mit der Mietspiegelabfrage des Senats den ortsüblichen Mietpreis ermitteln. Der Mietspiegel nutzt den Median, um die Mitte aller Mietdaten darzustellen. Er dient Mietern und Vermietern als Orientierungshilfe für ortsübliche Vergleichsmieten, wobei zwischen einfachen, mittleren und guten Wohnlagen sowie nach Baujahr und Ausstattung der Wohnung unterschieden wird.

Die ortsübliche Vergleichsmiete setzt Grenzen für Mieterhöhungen und bietet Vermietern Erhöhungsspielräume. In der Hauptstadt dürfen Vermieter die Miete innerhalb von drei Jahren um maximal 15 Prozent anheben, solange sie unter dem Mietspiegel bleibt. Der Berliner Mieterverein sieht im neuen Mietspiegel Vor- und Nachteile. Ein flächendeckender Anstieg der Vergleichsmiete blieb aus, jedoch bieten hohe Oberwerte in bestimmten Baualtersklassen erhebliche Mieterhöhungsspielräume. Der Eigentümerverband Haus & Grund betont, dass der befürchtete konstante Anstieg der Mieten nicht zu beobachten sei, und sieht aktivistische Forderungen gegen Vermieter als unangemessen an. (mr)