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Neue Windräder in Berlin: Ein K(r)ampf um die Standorte
Berlin muss bis 2032 0,5 Prozent seiner Fläche als mögliche Standorte für Windräder ausweisen | Foto: Alexsandr Mol, Canva

Neue Windräder in Berlin: Ein K(r)ampf um die Standorte

17. Juli 2025

Rund 2.600 Stellungnahmen sind bei der Senatsverwaltung für Stadt­ent­wicklung, Bauen und Wohnen zu den möglichen Standorten für neue Windkraftanlagen in Berlin bislang eingegangen. Die Bürger konnten im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens ihre Bedenken und Anregungen äußern. Die Senatsverwaltung wird die Stellungnahmen jetzt auswerten, ließ jedoch gleichzeitig verlauten: „Das wird einige Monate in Anspruch nehmen.“ Nach geltendem Bundesrecht muss Berlin bis 2032 0,5 Prozent seiner Fläche als mögliche Standorte für Windräder ausweisen, bis Ende 2027 bereits 0,25 Prozent.

Zu den 2.600 Stellungnahmen wurden zusätzlich zwei Listen mit rund 2.700 Unterschriften eingereicht. Hierbei sprechen sich die Unterzeichner vor allem gegen die beiden möglichen Areale Wartenberg / Falkenberg im Bezirk Pankow und die Rieselfelder Karolinenhöhe im Bezirk Spandau aus. Die Senatsverwaltung hat bereits angekündigt, nach der Auswertung die bisherigen Planungen überarbeiten zu wollen: „Dabei ist es möglich, dass einzelne Gebiete infolge der eingegangenen Stellungnahmen reduziert werden oder ganz herausfallen.“

Rückblick: Weitere Standorte für Windräder in Berlin

Ein langer Weg

Ein für die Öffentlichkeit sowie die Behörden vorgesehenes Update für die möglichen Windenergiegebiete ist in einer zweiten Beteiligungsphase im zweiten Halbjahr 2026 geplant. Erst danach steht der Beschluss über mögliche Änderungen des Flächennutzungsplans durch Senat und Abgeordnetenhaus an. Allerdings handelt es sich dabei nur um die planungsrechtliche Ausweisung der Windenergiegebiete, der Baubeginn einzelner Windenergieanlagen erfolgt später.

Naturschutz als Kritikpunkt

Einer der größten Kritikpunkte ist das mögliche Aufstellen von Windrädern in Waldgebieten. Zwar könnte man dort Windräder mit einer Höhe von bis zu 230 Metern bauen, jedoch stellt sich der Berliner Naturschutzbund (Nabu) dagegen. Dem Verbund steht der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zur Seite, welcher sich ebenfalls skeptisch dazu äußerte und betonte: „Eins ist sicher: Im Grunewald werden wir keine Bäume fällen, um ein Windrad aufzustellen.“ (mz)