Mehr Platz fürs Rad
Fahrradfahren ist gesünder, günstiger und nachhaltiger als das Autofahren in einer Stadt wie Berlin. Doch Zeit- und der Sicherheitsfaktoren halten immer noch viele Berliner davon ab zum Rad zu greifen. Nun gibt es neue Entwicklungen zu den geplanten Radschnellverbindungen durch Berlin und den vielfach diskutierten Pop-up Radwegen.
Radschnellverbindungen durch Berlin
Nach den Vorschlägen für die Vorzugstraßen wurden nun die ersten drei Machbarkeitsstudien für Radschnellverbindungen veröffentlicht. Untersucht wurde die rechtliche und verkehrstechnische Machbarkeit der drei Vorhaben „Y-Trasse“ (RSV 1), „Teltowkanalroute“ (RSV 6) und „Königsweg-Kronprinzessinnenweg“ (RSV 3).
Die Radschnellverbindungen sollen strahlenförmig von den Außenbezirken in Richtung Zentrum führen. So soll das Fahrrad als Verkehrsmittel auch für längere Strecken attraktiver werden. Ziel ist es vor allem, die Reisezeit zu optimieren. Die Fahrradstraßen sollen außerdem gut beleuchtet und mindestens drei Meter breit sein, um sicheres Fahren zu ermöglichen.
Die kürzlich veröffentlichten Studien bestätigen einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor des Projekts und stellen außerdem die sogenannten Vorzugsstraßen vor. Das sind die von einem Fachbereich am besten bewerteten Routen für die Fahrradstraßen. Die Streckenführungen samt Varianten sind bereits breit diskutiert und Arbeitsgrundlage für weitere Planungen und das Planfeststellungsverfahren. Im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchungen wurden auch mögliche Brückenbauwerke untersucht und mögliche Baukosten geschätzt. Die Untersuchungsberichte dienen als Empfehlung für weitere Arbeitsschritte der Planung, tiefere Wirtschaftlichkeitsberechnungen und weitere Abstimmungen mit den Bezirken. Bis Ende 2020 sollen alle Machbarkeitsuntersuchen zu den zehn geplanten Radschnellverbindungen vorliegen.
Kontroversen um Pop-up-Radwege
Nach dem die Pop-up-Radwege Anfang September für rechtswidrig erklärt wurden, hatte die Senatsverwaltung für Verkehr beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg Beschwerde gegen diese nicht rechtskräftige Entscheidung eingelegt.
Nun demonstrierten am Wochenende circa 1.000 Radfahrer für die Pop-up-Wege und mehr Platz für sicheres Fahrradfahren in Berlin. Zu der Fahrraddemo, die eine 37 km lange Strecke durch die Stadt fuhr, hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Berlin aufgerufen.
Der Platz auf den Straßen müsse zugunsten des Radverkehrs neu verteilt werden, erklärte Detlef Müller, Mobilitätsverantwortlicher der Berliner Greenpeace-Gruppe. „Nur der Ausbau von baulich getrennten Radwegen ermöglicht sicheres Radfahren für Menschen jeden Alters.“ (nm)