Krisensitzung des Arbeitsmarktgipfels: Berlins Kampf gegen Arbeitslosigkeit
Die Pandemie hinterlässt deutliche Spuren auf dem Berliner Arbeitsmarkt. Viele Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit, weniger Menschen als üblich finden einen neuen Job und Stellenbesetzungen dauern länger. Am 04. Dezember kam im Roten Rathaus erneut der Arbeitsmarktgipfel zusammen, um die angespannte Situation zu diskutieren.
Das Leben mit Corona - Fokus auf die kommenden Jahre
Das Leben mit Corona - Fokus auf die kommenden Jahre Am vergangenen Freitag, hat zum zweiten Mal der Arbeitsmarktgipfel, initiiert vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, getagt. Am Gipfel nahmen neben dem Regierenden Bürgermeister, Senatorin Ramona Pop, Senatorin Elke Breitenbach, Senator Matthias Kollatz sowie Senatorin Sandra Scheeres teil. Neben der Bewertung der aktuellen Arbeitsmarktsituation waren auch die Abstimmung eines Maßnahmenpaketes und die Verständigung der weiteren Zusammenarbeit im kommenden Jahr im Fokus.
Stabilisierung sowie Stärkung des Arbeitsmarktes
Priorität ist die Stabilisierung des Arbeitsmarktes sowie die Stärkung des Wirtschaftsstandorts. Trotz der derzeitigen Situation, äußerte sich Michael Müller optimistisch: „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, aus dieser Situation das Beste für die zukünftige Entwicklung zu machen und Chancen zu nutzen, die sich durch bestimmte Transformationen ergeben. Den Wirtschaftsstandort stärken wir, durch konsequente Weiterverfolgung unserer Strategie, Wissenschaft und Forschung und den Gesundheitsbereich gezielt zu fördern. Auch deswegen müssen wir dabei helfen, dass Beschäftigte in Kurzarbeit die Zeit nutzen können, um sich weiterzubilden. Damit legen sie für ihren persönlichen Werdegang, aber auch für ihren Betrieb die Grundlagen, um bereit für die zukünftigen Anforderungen der Arbeitswelt zu sein. Qualifizierungen sind also gut für Arbeitnehmende und Arbeitgebende.“
Die Teilnehmenden des Arbeitsmarktgipfels einigten sich auf eine Reihe von Initiativen, um einer Stabilisierung des Arbeitsmarktes entgegenzukommen. So soll die Fachstelle Qualifizierungsberatung des Landes Berlin, noch besser in die Lage versetzt werden, über Qualifizierungsmöglichkeiten während der Kurzarbeit zu beraten. Im Hinblick auf die Gesundheitswirtschaft soll eine neue Zellklinik als Teil eines Tumorzentrums geschaffen werden, welches so in dieser Form, in Deutschland einzigartig wäre.
Damit es für Azubis weitergeht
Besonders hart von der Pandemie betroffen sind das Hotel- und Gaststättengewerbe, die Reisebranche sowie auch der Kulturbereich. Junge Leute, die ihre Ausbildung in einem Gastronomieberuf begannen, wissen oft nicht, wie es weitergeht. Deshalb hat die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales ein Sofortprogramm mit 2,7 Millionen Euro aufgelegt: „Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt ist weiterhin sehr angespannt. Um gegenzusteuern und die Situation nachhaltig im Sinne der Fachkräftesicherung zu ändern, ist eine gute verzahnte Zusammenarbeit aller Akteure wichtig. Ein Beispiel wie schnell und unbürokratisch geholfen werden kann, ist das Ausbildungshotel Abacus, in dem mittlerweile 18 junge Menschen ihre Ausbildung im besonders betroffenen Hotel- und Gaststättenbereich fortführen können. Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales hat dieses bundesweit noch einzigartige Projekt zusammen mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern entworfen und innerhalb weniger Wochen dank dem engen Zusammenwirken der beteiligten Akteure zum Laufen gebracht. Diese Art der Zusammenarbeit ist zentral für unsere Antwort auf die Corona-Krise. Deswegen sind mir Gelegenheiten zum gegenseitigen Austausch und gemeinsamen Planen wie der heutige Arbeitsmarktgipfel besonders wichtig.“, so Breitenbach.
Auf diesem Wege wird die Stabilisierung und Förderung des Ausbildungsmarktes weitergeführt und verstärkt. Ebenfalls soll in Zukunft eine geplante Kampagne, welche eine konzentrierte Vermittlungsaktion vorsieht, unter Beteiligung der wichtigsten Partnerinnen und Partner für das Ausbildungsjahr 2020/21, aufgesetzt werden. So müssen auch junge Leute nicht um ihre Zukunft bangen. (mp)