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Konjunktur der Metropolregion Berlin-Brandenburg verliert an Schwung

30. Januar 2019

Die Zeiten des Aufschwungs der Wirtschaft in der Metropolregion sind vorbei. So das Urteil der Industrie- und Handelskammern zur Konjunktur der Metropolregion.

Bericht der IHK Berlin und Brandenburg zur Konjunktur der Region

Die Industrie- und Handelskammern aus Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg sprechen davon, dass die Konjunktur in der Metropolregion Berlin-Brandenburg nicht mehr so ungetrübt sei. Laut demBericht sei der gemeinsame Konjunkturklimaindex bereits zum zweiten Mal in Folge gefallen. Aktuell liegt er bei 134 Punkten, im Herbst 2018 lag er noch bei 138 Punkten. Zwar kann in diesem Bereich noch von einer Hochkonjunktur gesprochen werden, die Industrie- und Dienstleistungsunternehmen in den beiden Bundesländern beurteilen diesen Abschwung jedoch als Verschlechterung ihrer Lage und werden skeptischer, heißt es in dem Bericht weiter. Viele Unternehmen erwarten, dass die Wachstumsdynamik auch in den kommenden Monaten weiter abnehmen wird.

Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen der Länder verhindern weiteren Aufschwung

Nicht nur die Konjunktureinflüsse durch die aktuelle Weltpolitik und der Fachkräftemangel stellen ein Risiko für die Unternehmensentwicklung dar. Vor allem wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen in der Metropolregion wie das öffentliche Vergaberecht seien das Hauptproblem, so die Aussage der Industrie- und Handelskammern. Sieben von zehn Unternehmen beteiligen sich nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen. Denn vergabefremde Kriterien und nicht immer marktgerechte Preise würden Aufträge der öffentlichen Hand unattraktiv machen.

„Wenn Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der Metropolregion zunehmend als kritisch für die Entwicklung des Unternehmens einstufen, müssten in Politik und Verwaltung eigentlich die Alarmglocken läuten. Wenn sich dann auch noch die Konjunkturaussichten eintrüben, ist Handeln geboten. Die öffentlichen Investitionen müssen endlich auf den Weg gebracht, der Wohnungsbau beschleunigt und das Vergaberecht attraktiver gemacht werden. Vor allem jedoch braucht die Wirtschaft ein klares Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft seitens der Politik. Gedankenspielereien zur Verstaatlichung von Privateigentum schaden dem Standort und dass eine staatlich gelenkte Wirtschaft ökonomisch nicht funktioniert, dürfte die Vergangenheit hinreichend bewiesen haben“, fordert Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. (aw)