Hanfmesse Mary Jane in Berlin mit Besucherrekord
Anbau ist Hauptthema und kaum erforscht
Cannabis Academy in Mecklenburg-Vorpommern geplant
Die diesjährige Hanfmesse „Mary Jane“, Europas größte Messe für Hanf-Produkte, zog am vergangenen Wochenende viele interessierte BesucherInnen in die Hauptstadt. Die Veranstalterin und Mitbegründerin Nhung Nguyen berichtete von rund 13.000 bis 14.000 BesucherInnen pro Tag, insgesamt kamen 40.000 Besucher zur Messe am Funkturm. Seit der Legalisierung von Cannabis erlebt die Branche einen Boom, sagt Nguyen. Mehr als 400 Aussteller aus aller Welt nutzten das Event, um auf dem Berliner Messegelände alles Wissenswerte rund um die Aufzucht und Ernte von Cannabis zu vermitteln.
Das beherrschende Thema war der individuelle Anbau. Dabei wurde deutlich, dass viele Konsumenten und auch die Anbauvereinigungen vor erheblichen Problemen stehen. Diese betreffen nicht nur die Finanzierung oder das Finden geeigneter Flächen, sondern auch viele technische Herausforderungen wie die Belastbarkeit der Stromleitungen durch den gewaltigen Verbrauch bei der Beleuchtung sowie baurechtliche Nutzungsänderungen im Indoor-Anbau, aber auch der Brandschutz und die Vermeidung von Verunreinigungen durch Abwasser. Experten, Anbauclubs und Konsumenten sind sich einig, dass diese praktischen Handlungsfelder kaum fundiert untersucht wurden. Insofern stieß die Initiative der DAG Deutsche Anbaugesellschaft, einen Forschungs- und Technologie-Cluster für Landwirtschaft und Bioökonomie zu schaffen auf großes Interesse und Zustimmung. Christian Tonn, Vorstand DAG: "In Kooperation mit bestehenden Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern planen wir eine Cannabis- Forschungs- und Technologie-Initiative, deren Ergebnisse in unsere DAG-Academy einfließen sollen."
So kann ein kontinuierlicher Wissenstransfer in die Cannabis-Community gewährleistet werden. Es gibt so gut wie keine anwendungsorientierte Forschung, die sich der drängenden Probleme annimmt.“ Der bestehende Innovations- und Forschungscluster zu dem Thema im Raum Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) sowie die Universitäten sind die Grundlage für die DAG-Cannabis-Academy, die im Herbst 2024 an den Start gehen soll. Erste Forschungsergebnisse zum Thema Recycling der beim Cannabisanbau anfallenden Anbauabfälle mittels eines Super Capacitors-Verfahrens werden in einigen Wochen veröffentlicht. Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist klar entwicklungsfähig, wie viele Experten konstatieren. Auch die Politik befürwortet den Ausbau der Schnittstelle zwischen Anbaupraxis und technologischen oder wissenschaftlichen Institutionen.
Christian Tonn und seine Firma DAG sind in der Lage, diesen Gap zu schließen. „Christian Tonn: „Wir können die verschiedenen Wissensträger in unserer DAG Academy koordinieren und einen Forschungs- und Technologie-Cluster schaffen, der zudem in Pilotanlagen für den vertikalen Anbau von Cannabis an unserem Unternehmenssitz bei Anklam den praktischen Bezug zur Landwirtschaft und Bioökonomie gewährleistet. So leisten wir einen validen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft und Bioökonomie.“ Eine Initiative, die bei den Cannabis Anbauvereinigungen, aber auch beim Deutschen Hanfverband gut ankommt. (fs)