Frische Luft in der Innenstadt: Pilotprojekt Tempolimit 30 zeigt Wirkung
Autofahrer*innen aufgepasst: das Tempolimit 30 in der Innenstadt wird fester Bestandteil des Verkehrsgeschehens werden! Der Senat für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz führte von 2017 bis 2019 ein Pilotprojekt dazu durch. Ziel war es, die Luftverschmutzung in der Innenstadt zu verringern. Die Ergebnisse liegen nun vor und die Zahlen sprechen für sich: Vier der fünf Straßenabschnitte, die untersucht wurden, zeigen eine deutliche Luftverbesserung.
Ausreißer im Projekt: Potsdamer Straße
In den Abschnitten Leipziger Straße, Hauptstraße, Tempelhofer Damm und Kantstraße zeigte sich, dass die NO2-Belastung um bis zu 3,8 µg/m verringert werden kann. Die Potsdamer Straße zeigt als einzige Straße eine kaum nennenswerte Verringerung auf. Als Grund für diese Einbuße wird der generell sehr schlechte Verkehrsfluss im Bezirk Tempelhof-Schöneberg vermutet. Der Senat appelliert hier an die Autofaher*innen, Stop & Go-Verkehr zu vermeiden, um Luftreinheit und Lärmschutzes gewährleisten zu können.
Tempolimit beeinflusst den öffentlichen Busverkehr
Zu Verkehrsverlagerungen, also zu Schleichverkehr über umliegende Straßen, ist es aufgrund der Tempo-30-Anordnung auf keiner Strecke gekommen. Allerdings verlängern sich durch die niedrigere Geschwindigkeit auch die Fahrzeiten des öffentlichen Busverkehrs. Seitens der BVG fielen jährliche Mehrkosten von rund 620.000 Euro an, um trotz der längeren Fahrzeiten die Bustaktung auf den untersuchten Strecken einzuhalten. (bk)