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Festgefahren: Endloser Streit um den „Görli-Zaun“
Der „Görli“ aus der Vogelperspektive | Boris Niehaus, Wikipedia

Festgefahren: Endloser Streit um den „Görli-Zaun“

18. Juli 2024

Das Thema entwickelt sich zum Dauerbrenner: Der Streit über den geplanten Zaun um den Görlitzer Park („Görli“) und dessen nächtliche Schließung. Eigentlich soll diese Maßnahme den Park, der als Kriminalitäts- und Drogen-Hotspot längst über Berlin hinaus berüchtigt ist, wieder sicherer machen. Doch der zuständige Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stemmt sich vehement dagegen und geht nun in die nächste Instanz, um das Bauprojekt vor Gericht zu stoppen.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner ist darüber spürbar verärgert – und entsprechend schlecht auf den Bezirk zu sprechen. Bei einer Veranstaltung der Gesprächsreihe „Kai Wegner vor Ort“, im Prenzlauer Berg, wies er darauf hin, dass die Situation im Görlitzer Park schon seit vielen Jahren schwierig sei.

„Ich will keinen Park für Drogendealer“, so der CDU-Politiker fordernd. „Viele Menschen trauen sich nicht, durch diesen Park zu gehen.“ Damit reagierte Wegner auf die Ankündigung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts im Eilverfahren nicht zu akzeptieren und dagegen Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg einzulegen.

Der Senat hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket geplant, um den Park wieder sicherer zu machen. Der Zaun für rund zwei Millionen Euro ist eine dieser Maßnahmen. Mit der nächtlichen Schließung des Parks soll vor allem die Drogenkriminalität eingedämmt werden. Doch aus dieser Idee entspringt auch einer der größten Schwachpunkte des Konzepts: Kritiker befürchten, dass sich der Drogenhandel und damit die Kriminalität auf die Straßen rund um den Park verlagert. (mz)