Allergy Friendly Buildings Alliance: Die Gesundheit steht im Mittelpunkt
Markteinführung ECARF-Qualitätssiegel für Immobilien
Wenn ein Unternehmen 100 Mitarbeiter hat, leiden 30 davon an Allergien – so die Statistik. Für Unternehmen bedeutet das, vor allem in den Monaten von März bis Oktober, einen signifikanten Leistungsabfall der Mitarbeiter. Ein wirtschaftlicher Schaden, der allein in der EU mit 100 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche schlägt. Auch Schüler mit Allergien haben unbehandelt eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent in der Pollensaison, um eine Note abzufallen. Allergien sind die häufigste chronische Erkrankung weltweit. Alleine in Deutschland sind etwa 25 Millionen Menschen betroffen
Siegel für Produkte, Dienstleistungen und nun die Bauindustrie
Die Automobil- und Konsumgüterindustrie hat das Problem längst erkannt und arbeitet mit dem European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) zusammen. Die ECARF Stiftung wurde 2004 durch den international renommierten Charité-Allergologen Prof. Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier ins Leben gerufen und kooperiert weltweit mit 129 Universitätskliniken. Das ECARF-Siegel wurde bereits an zahlreiche namhafte Unternehmen wie Daimler-Benz, L’Oréal und Henkel vergeben, die sich bei der Herstellung ihrer Produkte nach den strengen wissenschaftlichen Kriterien der Stiftung richten müssen. Die Stiftung ECARF selbst ist Mitgründer des Unternehmens AFBA – Allergy Friendly Buildings Alliance GmbH, die das exklusive Recht besitzt, das ECARF-Qualitätssiegel für Allergiker freundliches Bauen an die Immobilienindustrie zu vergeben. „Das Ziel der Stiftung ist, das Leben von Betroffenen angenehmer und so beschwerdefrei wie möglich zu machen“, so Professor Zuberbier. „Nun soll unser Siegel auch an die Bauindustrie vergeben werden, sofern diese ihre Gebäude nach den ECARF-Kriterien Allergiker freundlich entwickeln und damit die Grundlagen für das Wohlbefinden von Menschen in Gebäuden schaffen.“
Bewusstsein für Allergikerfreundliche Gebäude
Allergikerfreundliches Bauen hat erstaunlicherweise bisher nur wenig Beachtung gefunden, obwohl Menschen durchschnittlich 80 Prozent ihrer Zeit in Gebäuden verbringen, ob in der eigenen Wohnung, im Eigenheim, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Gebäuden. Das wird sich nun ändern: „Für uns steht der Mensch bei der Entwicklung von Gebäuden im Mittelpunkt“, so Geschäftsführerin Angela Balatoni. „AFBA berät unter anderem bei der Immobilienentwicklung, das betrifft alle Asset-Klassen: Wohnen, Büros, Gewerbe, Hotels, öffentliche Einrichtungen.“
Verbindliche Maßstäbe
AFBA versteht sich als Partner der Industrie an der Schnittstelle zur Hochschulmedizin und unterstützt die Bauentwickler bei der Erlangung des Siegels für allergikerfreundliches Bauen. AFBA strukturiert und gewährleistet unter enger Einbindung der ECARF-Stiftung sowie auf Grundlage der Kriterien des ECARF-Advisory-Boards den Vergabeprozess im Hinblick auf eine wissenschaftlich-medizinische Evaluation der für ein Projekt vorgesehenen Baumaterialien und begleitet den Entwickler durch das Zulassungsverfahren.
Entwickelt wurden die Vergabekriterien durch einen unabhängigen Beirat aus 15 international führenden Wissenschaftlern und Technikern. Die Richtlinien umfassen Schwellenwerte und Ausschlusskriterien, die eine allergische Reaktion sehr unwahrscheinlich machen. Diese Kriterien werden regelmäßig dem neuesten Stand der Wissenschaft angepasst. Als Bauherr muss man sich zunächst um das Siegel bewerben. Anschließend berät AFBA umfassend bei der gesamten Entwicklung des Gebäudes, nach einer abschließenden Prüfung wird dann das Siegel für allergikerfreundliches Bauen verliehen.
Erste Bewerbung für das Siegel
„Zwei internationale Developer, die in Berlin prominente Milestone-Entwicklungen realisieren, sind die ersten, die sich um das Siegel beworben haben“, freut sich Angela Balatoni, Geschäftsführerin von AFBA. „Die Motive liegen klar auf der Hand: Der Mensch und seine Gesundheit sind das allerhöchste Gut. Bei den hohen ethischen Standards vieler Konzerne und institutioneller Bauherren, ist das ECARF-Qualitätssiegel eine Verpflichtung gegenüber den Menschen. Es ist auch ein Signal für Verantwortung und Humanität“, so Angela Balatoni.
(ak)