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Der „Wohnungsbau-Turbo“ für Berlin
In Berlin muss mehr und effektiv gebaut werden | Foto: Nikada, Canva

Der „Wohnungsbau-Turbo“ für Berlin

10. Juni 2025

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert, dass der „Wohnungsbau-Turbo“, den sich die neue Bundesregierung vorgenommen hat, so schnell wie möglich auch in Berlin stattfindet. Für die Bau-Gewerkschaft ist klar: „Es muss jetzt einen ‚Aufschwung Wohnen‘ geben. Und davon muss auch die Hauptstadt profitieren“, so der Vorsitzende der Berliner IG BAU, Thomas Hentschel. Notwendig seien vor allem Entbürokratisierungen und bezahlbare Wohnungen.

In Berlin sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 15.362 Wohnungen neu gebaut worden, 978 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern, bei veranschlagten Bauwerkskosten von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. „Jede Wohnung mehr zählt. Es gibt aber auf jeden Fall ‚Luft nach oben‘: Auch Berlin braucht eine Neubau-Offensive. Ebenso mehr Sanierungen. Vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Hentschel.

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Der Vorsitzende der IG BAU Berlin macht deutlich, dass dazu allerdings bei den Kosten „viel passieren“ müsse und dass der Neubau eine Entbürokratisierung dringend nötig hat, um schlanker und damit günstiger zu werden: „Es wird nur dann mehr gebaut, wenn einfacher und damit günstiger gebaut wird. Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen - und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, sagt der IG-BAU Vorsitzende.

Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. „Damit lässt sich schon Geld sparen. Aber auch Baustoffe und damit Energie, Ressourcen und CO2. Entscheidender Kostentreiber ist allerdings die Technik - also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gilt: weniger High-End-Produkte. Das macht das Wohnen am Ende wesentlich günstiger“, so Hentschel.

Es sei höchste Zeit, das Label „gut & günstig“ an den Wohnungsbau zu kleben. Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. „Genau darin liegt die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen - auch in Berlin“, sagt der IG-BAU Vorsitzende, und meint: "Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen." (red)