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Grundsteinlegung für zweites Rechenzentrum im Berliner Marienpark
Grundsteinlegung mit Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (m.l.) | Foto: GASAG AG

Grundsteinlegung für zweites Rechenzentrum im Berliner Marienpark

06. Juni 2025

Das führende britische Rechenzentrumsunternehmen Virtus Data Centres expandiert nach Deutschland und hat seine ersten Projekte in Berlin und der brandenburgischen Wustermark geplant. Im Tempelhofer Gewerbequartier Marienpark findet heute die Grundsteinlegung des ersten Bauprojekts statt - ein Rechenzentrum mit einer Kapazität von insgesamt 57 Megawatt IT-Leistung sowie ca. 400 neuen Arbeitsplätzen.

Laut Experten gehört der Betrieb von Rechenzentren zu den derzeit krisensicheren Geschäftskonzepten. Das nun geplante Datacenter wäre das zweite im „Marienpark“ und eines der größten in Berlin, um die enormen Rechenkapazitäten durch die intensive Nutzung zentraler Daten-Clouds, das Streaming großer Videodateien und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz sicherstellen zu können. Bereits 2022 eröffnete die japanische Telekomfirma NTT ein Datacenter mit einer maximalen IT-Kapazität von 24 Megawatt. Mit der Abwärme aus den Kühlanlagen beider Datencenter ließen sich nach Angaben der GASAG AG rund 9.000 Haushalte mit Wärme versorgen. In einem Joint-Venture zwischen der GASAG und dem Gewerbepark-Betreiber Investa Real Estate wurde bereits ein großes Nahwärmenetz konzipiert.

Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Das neue VIRTUS-Rechenzentrum im Marienpark wird zu einem innovativen digitalen Rückgrat für Cloud-, KI- und Hochleistungsanwendungen in Berlin. Dieser Ort ist ein wichtiger Beitrag für unser wirtschaftspolitisches Ziel, Berlin zum Innovationsstandort Nummer 1 in Europa zu machen, weil hier Wirtschaftskraft, Innovation und Nachhaltigkeit zusammenkommen.“

Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender GASAG, betonte die Vorbildfunktion der geplanten Abwärmenutzung: „In der GASAG-Gruppe setzen wir stark auf die Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren. In Berlin machen wir so sichtbar, wie Digitalisierung und Wärmewende Hand in Hand gehen können - klimafreundlich, effizient und zukunftsfähig.“

Virtus plant parallel zum Berliner Projekt auch in der brandenburgischen Gemeinde Wustermark ein sogenanntes Hyperscale-Rechenzentrum mit einer IT-Kapazität von 204 Megawatt. Bereits im Januar gab die Gemeinde dafür grünes Licht. Rund vier Milliarden Euro sind als Investitionssumme insgesamt für Projekte in Deutschland vorgesehen, wobei Virtus-Manager Michael Dada bei Unternehmen, staatlichen Institutionen und durch die private Nutzung digitaler Angebote eine „starke und sichere Nachfrage“ an benötigter Rechenleistung sieht. (mz)