BusinessMagazin
Der Berliner Mietspiegel 2021
Der Berliner Mietspiegel 2021 bietet eine Übersicht über die ortsüblichen Mieten. | Foto: Mika Baumeister on Unsplash

Der Berliner Mietspiegel 2021

06. Mai 2021

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen veröffentlichte am heutigen Donnerstag den neuen Mietspiegel für Berlin. Dieser löst den von 2019 ab mit einigen Änderungen ab. Welche das sind und was die Hintergründe zum Mietspiegel sind, beschreiben wir im Detail.

Eine neue Datenbasis

Der neue Mietspiegel ist ein Indexmietspiegel – denn für seine Erstellung wurden als Datenbasis der deutschlandweite Verbraucherpreisindex genutzt. Dadurch ergab sich eine Veränderung des Indexes mit einer Steigerung von rund 1,1 Prozent gegenüber dem Mietspiegel 2019. Dieser basierte im Vergleich auf erhobenen Mietdaten. Durch den neuen Index konnte festgestellt werden, dass die Durchschnittsmiete in Berlin von 6,72 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2019 auf 6,79 Euro pro Quadratmeter in 2021 gestiegen ist.

Zum Hintergrund des Mietenspiegels

Der Berliner Mietspiegel dient als Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete und gilt für rund 1,4 Millionen mietspiegelrelevante Wohnungen. Ihn gibt es seit 1987 und seit dem Jahr 2003 als qualifizierten Mietspiegel. Sein höheres Qualitätsniveau ergibt sich durch die Anwendung von größerer Sorgfalt in der Erarbeitung und Orientierung an den gesetzlichen Anforderungen. Der Mietspiegel wird in Zusammenarbeit von Vertretern der Gemeinde, Interessenvertretern der Vermieter*innen und der Mieter*innen erstellt. Er dient als Instrument im Rahmen des Mietrechts für nichtpreisgebundene Wohnungen. Er schützt Mieter*innen vor ungerechtfertigten Mieterhöhungen und zeigt Vermieter*innen auf, welche Höhe die ortsüblichen Vergleichsmieten haben. Konkret heißt das, dass eine maximal zulässige Netto-Kalt-Miete im Falle einer Mieterhöhung für eine konkrete Wohnung (auch für Neuvermietungen) abgelesen werden.

Berlin und seine Mietenpolitik

Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen begrüßt den neu veröffentlichten Berliner Mietenspiegel 2021: „Die aktive Mietenpolitik des Berliner Senats hat bewirkt, dass sich der rasante Mietpreisanstieg der vergangenen Jahre deutlich verlangsamt hat. Mit der Steigerung der Mietspiegelmieten in Höhe der allgemeinen Lebenshaltungskosten wird sichergestellt, dass die Mieten um lediglich 1,1 Prozent steigen. Das Land nutzt durch die Veröffentlichung eines qualifizierten Mietspiegels konsequent den im Bundesrecht bestehenden Spielraum, um Mieterhöhungsmöglichkeiten zu begrenzen.“

Laut einer Untersuchung von „Immowelt“ stiegen die Mieten von Wohnungen auf den angebotenen Online-Portalen jedoch von 5,90 Euro je Quadratmeter in 2010 auf 12,20 Euro im ersten Halbjahr 2020. Damit ergibt sich für die betrachteten zehn Jahre eine Steigerung der Mieten um 44 Prozent. Somit liegen die angebotenen Mieten deutlich über der angegebenen Durchschnittsmiete des Mietspiegels. Im Umkehrschluss heißt das, dass Neumieter*innen offenbar von der angegebenen Durchschnittsmiete nicht profitieren. Diesen Trend vermochte der am 25. März 2021 gekippte Mietendeckel zu stoppen und in eine Stagnation der Mietenstände von März 2020 bis März 2021 umzuwandeln. Doch dieses Instrument ist nun weggefallen. Damit könnten sich die Entwicklungen der letzten Jahre in Zukunft wiederholen. (kk)