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BVMW fordert mehr Praxis in der Ausbildung
Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz | Foto: Philipp Moosmann

BVMW fordert mehr Praxis in der Ausbildung

14. April 2025

Eine aktuelle Umfrage der Bildungsallianz des Mittelstandes ergab, dass rund 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen das deutsche Bildungssystem wegen mangelnder Realitätsbezüge kritisieren. Die Konsequenzen für den Mittelstand seien Flexibilitätsverlust und ein deutlicher Schwund an Innovationskraft. Die daraus resultierende Forderung der Bildungsallianz: mehr Praxisbezug in der Ausbildung! Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz, betont: „Dies spüren die Unternehmen deutlich. Unverständnis für unternehmerische Belange und falsche Erwartungshaltungen sind die Folge.“

Die neue Bundesregierung hat allerhand Baustellen zu bewältigen, so auch in der Bildungspolitik. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fordert die schwarz-rote Koalition dazu auf, die anstehenden Herausforderungen strategisch anzugehen und im Zusammenspiel mit den Ländern zu bewältigen - eine notwendige Praxisorientierung und Vernetzung mit Unternehmen könne nur dezentral funktionieren. Die Schulen brauchten mehr Eigenständigkeit, insbesondere eigene Budgetverantwortlichkeit, um damit mehr Wertschätzung für die Lehrerschaft zu generieren. „Der ausschließliche Fokus auf Bildungsfinanzierung wird den tatsächlichen Herausforderungen nicht gerecht“, mahnt Prof. Dr. Wortmann, und ergänzt: „Ja, wir brauchen Geld, um die maroden Bildungsinfrastrukturen zu sanieren. Aber gleichzeitig müssen wir das deutsche Bildungssystem strukturell modernisieren.“

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Essenziell sei die Ausstattung der Schulen mit Werkräumen, um Handwerk und technisches Verständnis praxisorientiert zu vermitteln. Zudem würden mehr Lehrerinnen und Lehrer mit Praxiserfahrung gebraucht, die Theorie und Praxis zusammenführen könnten. „Lernen am Objekt ist die Zukunft. Dann brauchen wir uns auch keine Sorgen um die fachliche und berufliche Ausbildung und unseren Mittelstand zu machen“, so der Generalsekretär. (red)