Berliner Regierungskoalition verliert Mehrheit
Die Berliner schwarz-rote Regierungskoalition verliert aktuell deutlich an Zustimmung und ist inzwischen auch weit von einer Mehrheit entfernt. Wäre am kommenden Sonntag die Abgeordnetenhauswahl, kämen CDU und SPD im Verbund nur auf 39 Prozent der Stimmen. Die potenziellen Regierungsbündnisse sind zudem knapp gesät, und die rechtsextreme AfD legt nochmals zu. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey.
Auch wenn die CDU mit 24 Prozent noch immer mit Abstand die stärkste Kraft ist, verlieren die Christdemokraten mehr als vier Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl. Die Sozialdemokraten machen 3 Prozentpunkte Verlust und stehen nun bei 15 Prozent. Den zweiten Platz teilen sich Die Grünen und die AfD mit jeweils 16 Prozent. Was aber nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aussieht, bedeutet ebenfalls Verluste bei den Grünen (zwei Prozentpunkte) und sieben Prozentpunkte Zugewinn für die AfD.
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Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) käme aus dem Stand auf sieben Prozent der Stimmen, wohingegen die FDP mit nur drei Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde. Die Linke wiederum kann ihren Überraschungserfolg bei der Bundestagswahl auf Landesebene nur begrenzt wiederholen, indem sie einen Prozentpunkt dazugewinnt und aktuell bei 13 Prozent steht.
Ausgehend von der aktuellen Umfrage, würden der Berliner Politik schwierige Koalitionsverhandlungen bevorstehen, denn ein reines Zweierbündnis wäre in keiner Konstellation aktuell möglich. Eine wahrscheinliche Option: eine „Kenia-Koalition“, bestehend aus CDU, Grünen und SPD. Gemeinsam kämen die Parteien auf 55 Prozent. Ein Dreierbündnis wie das des Vorgängersenats, bestehend aus SPD, Grünen und Linken, erreichte nur 44 Prozent. Unklar ist zudem eine mögliche BSW-Beteiligung, bzw. in welcher möglichen Koalition sie eine Rolle spielen könnte. Die nächste Abgeordnetenhauswahl soll planmäßig Ende September 2026 stattfinden. (mz)