
Berlin setzt auf vorgefertigtes Bauen mit Holz
Bei einer parlamentarischen Diskussionsveranstaltung haben baupolitische Expertinnen und Experten von Union, SPD, Grüne und Linke sich für die Entbürokratisierung des Bauens und eine Förderung des seriellen und vorgefertigten Bauens mit Holz ausgesprochen. Einigkeit bestand unter den Politikerinnen und Politikern darin, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass das Bauen wieder bezahlbar und der Wohnungsbau beschleunigt werden muss. Die Veranstaltung wurde vom Hauptverband der Deutschen Holzindustrie und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HDH) und der Initiative „Deutschlands heimische Wirtschaftskraft“ der Bau-, Möbel- und Einrichtungsbranchen ausgerichtet.
Das frisch in Berlin etablierte paneuropäische Technologieunternehmen All3 - Construction Management ist ein Top-Kandidat, um dem dringend benötigten Wohnungsbau in Berlin schon bald innovative Impulse verleihen zu können. In puncto Holzbauweise leitet das Unternehmen einen Paradigmenwechsel ein, indem es durch Robotik und AI gegen Wohnungsnot und steigende Baukosten eine Lösung bietet. Wulf von Borzyskowski, Deutschlandchef von All3, begrüßte das Engagement der Politik für den Holzbau: “Durch unseren durchgängig integrierten Ansatz über alle Wertschöpfungsstufen hinweg gelingt es All3, Projektkosten um bis zu 30 Prozent zu senken, Bauzeiten zu halbieren und CO₂-Emissionen deutlich zu reduzieren. Dabei verstehen uns als Generalunternehmer mit eigener Technologieplattform und einem KI- und robotikbasierten Ansatz. Von der KI-gestützten Entwurfsplanung über automatisierte Vorfertigung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe schaffen wir die Voraussetzungen, um zentrale Blockaden im Markt zu überwinden - von Kosten über Regulatorik bis zum Fachkräftemangel. Wir können schnell individuellen Wohnraum in Holzbauweise schaffen zu Kosten des konventionellen Bauens“.
Johannes Schwörer, Präsident des HDH, erklärte: „Das vorgefertigte Bauen mit Holz steht in Berlin hoch im Kurs. Die Bundesbauministerin hat angekündigt, die Baukosten in Deutschland zu halbieren, indem verstärkt auf vorgefertigte Elemente gesetzt wird. Auch bei den Parteien besteht Einigkeit, dass das Bauen mit dem nachhaltigen Baustoff Holz nicht nur klimafreundlich ist, sondern schnell dringend benötigten Wohnraum schafft. Der Bauturbo war ein erster, richtiger Schritt, um den Wohnungsbau zu beschleunigen. Damit es mehr als eine politische Willensbekundung ist, müssen die geplanten Regelungen auch bis auf die kommunale Ebene umgesetzt werden. Zudem braucht es weitere Schritte im Abbau hinderlicher Bürokratie und der Hürden für das Bauen mit Holz.“
Dipl. Ing. Lutz Brinkmann (CDU/CSU), Mitglied im Bauausschuss, sagte: „Union und SPD haben den im Koalitionsvertrag vereinbarten Bauturbo prioritär umgesetzt. Aber wir sehen ihn nur als einen Baustein in einer umfassenderen Strategie zur Wiederbelebung der Bauwirtschaft. Um die Baukosten nachhaltig im Griff zu bekommen, muss eine weitere Entschlackung der Regularien und Genehmigungsverfahren erfolgen. Vorgefertigte Holzbauteile können dabei, vor allem bei der Beschleunigung am Bau, einen echten Vorteil bringen. Für uns ist entscheidend, dass regulatorische Hemmnisse dafür abgebaut und Innovationen marktwirtschaftlich getragen werden und bei allem die Technologieoffenheit gegeben ist.“
Hendrik Bollmann, Baupolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, ergänzte: "Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ist klar: Wohnen muss bezahlbar bleiben. Serielles und modulares Bauen kann dabei ein echter Schlüssel sein - es senkt Kosten, spart Zeit und schafft neuen Wohnraum, gerade durch Aufstockung und Nachverdichtung insbesondere in Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt. So schaffen wir die Möglichkeit soziale und nachhaltige Stadtentwicklung zu verbinden."
Dipl. Ing. Kassem Taher Saleh, Baupolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen, betonte: „Der Baustoff Holz ist wie andere nachwachsende Rohstoffe für eine ökologische Bauwende zentral. Holz trägt im Bau doppelt zum Klimaschutz bei: durch die CO2-Speicherung und durch die Substitution energieintensiver Materialien. Gleichzeitig kann dringend benötigter, klimafreundlicher Wohnraum entstehen. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die politischen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass dieser Baustoff überall zum Einsatz kommen kann.“
Katalin Gennburg (Die Linke), Mitglied im Bauausschuss, hob hervor: "Das Bauen mit nachhaltig und regional produziertem Holz kann einen wichtigen Beitrag zur sozial-ökologischen Bauwende liefern, die Mensch und Umwelt gleichermaßen in den Blick nimmt. Wichtig ist dabei, dass nicht mehr Holz verwendet wird, als nachwächst. Holz eignet sich daher - vor allem in der Kombination mit kommunalen Bauhütten - zur behutsamen Weiterentwicklung des Bestands, für Umbauten und Aufstockungen jenseits von bauen, bauen, bauen, Versiegelungsprogrammen und dem Spekulationsturbo von Schwarz-Rot." (red)