Baudynamik im Nordwesten Berlins – Asset Manager Olivier Bourdais von Grizzly Investors stellt die wichtigsten neuen Quartiere vor
Der nordwestliche Berliner Bezirk Reinickendorf ist mit attraktiven Wohnlagen in Frohnau und Hermsdorf sowie Wasserlagen in Konradshöhe, Tegelort und Heiligensee längst ein Geheimtipp in der Hauptstadt. Nun soll mit der Nachnutzung des Flughafengeländes Tegel als modernem Industrie- und Forschungspark und der Entstehung eines neuen Stadtquartiers am Kurt-Schumacher-Platz auch noch ein kräftiges Wirtschaftswachstum hinzukommen. Geplant ist ein Gesamtinvestitionsvolumen von 8 Milliarden Euro in den nächsten Jahren. Immobilienexperte Olivier Bourdais von Grizzly Investors stellt die wichtigsten Pläne vor.
Europaweit einzigartiger Bauboom beginnt im Berliner Nordwesten
Bisher war die Gegend um den Berliner Kurt-Schumacher-Platz vor allem für eines bekannt: massiven Flugzeuglärm. In gerade einmal 150 Meter Höhe starteten und landeten hier täglich Hunderte Maschinen auf dem benachbarten Flughafen Tegel. Menschen mussten ihre Gespräche unterbrechen, nachts blieben die Fenster geschlossen und die meisten Wohngegenden unter der Abflugschneise galten als unbewohnbar.
So war es auch kein Wunder, dass sich viele Menschen über das Ende des ikonischen Flughafens mit dem sechseckigen Terminal freuten. Darüber hinaus sind es aber vor allem die Stadt und eine Vielzahl von Investoren, denen sich damit große Potenziale eröffnen. Jetzt nämlich wird auf einmal deutlich, wie viel Platz der stetig wachsenden Großstadt bisher entgangen ist.
Im Ergebnis entwickelt sich aktuell ein Bauboom, wie er in Europa einzigartig sein dürfte. Insgesamt fünf große und mehrere kleinere Entwicklungsgebiete sind aktuell in Planung oder befinden sich bereits im Bau – auf einer Fläche von 680 Hektar. Das entspricht mehr als dem Vierfachen der Hamburger Hafencity.
Technologie und grünes Wohnen im Nordwesten – Urban Tech Republic und Schumacher-Quartier
Baureifes Land ist in Berlin seit Jahren rar gesät. Entsprechend interessant sind die großen neu erschlossenen Flächen im Nordwesten für Investoren – nicht nur aus Berlin. Hier sollen schon bald ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien (Berlin TXL – The Urban Tech Republic), ein neues Wohnviertel (das Schumacher-Quartier) und ein von Grün Berlin entwickelter Landschaftsraum entstehen.
In der Urban Tech Republic sollen in Zukunft bis zu 1.000 Unternehmen mit 20.000 Beschäftigten forschen, entwickeln und fertigen. Zudem sollen über 2.500 Studenten mit der Berliner Hochschule für Technik in das Gebäude des ehemaligen Terminals einziehen. Insgesamt soll es ausreichend Platz für 5.000 Studenten geben. Auf den umliegenden Flächen sollen Büro- und Gewerbezentren entstehen, im Norden ein Industrieareal. Hier sollen junge Firmen ausreichend Platz vorfinden, um an ihren Innovationen in den Bereichen Urbanität, Mobilität und Recycling zu arbeiten.
Um dabei Fehler wie in der ehemals trostlosen Bürovorstadt Frankfurt-Niederrad zu vermeiden, die nach Feierabend weitgehend brachlag, soll im Osten des ehemaligen Flugplatzes das Schumacher-Quartier mit 5.000 Wohnungen auf einer Fläche von 48 Hektar entstehen. Die Besonderheit: Alle Gebäude sollen aus Holz bestehen. Damit wird das neue Schumacher-Quartier zur größten Holzhaussiedlung Europas. Auch sollen Regenwasser und Sonnenenergie in großem Umfang genutzt und alle Wohnungen bezahlbar für alle Einkommensgruppen werden.
Siemensstadt, Neues Gartenfeld und Wasserstadt Oberhavel
Südwestlich des TXL liegt das 76-Hektar-Projekt Siemensstadt, das bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zentrum für Innovation war. Das soll es nun wieder werden – unter anderem durch Siemens Energy. Weiterhin sind 2.700 neue Wohnungen geplant, mit denen das Projekt zum chancenreichen Mischgebiet werden soll, das rund um die Uhr belebt ist.
Gleich nebenan entsteht das vierte Projekt: „Das neue Gartenfeld“. Früher unterhielt Siemens hier große Kabelwerke. Zu Zeiten des Flughafens konnte das 60 Hektar große Gebiet lediglich als Lagerfläche genutzt werden. In Zukunft sollen hier Menschen in 3.700 Wohnungen leben. Weiterhin sollen bereits vorhandene Industriehallen aus der Gründerzeit umfunktioniert werden. Aus einer davon soll zum Beispiel ein farbenfroher Indoor-Marktplatz werden.
Der letzte neue Standort im Nordwesten Berlins soll die Wasserstadt Oberhavel in Spandau werden, die zum jetzigen Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten ist. Insgesamt sollen hier auf 206 Hektar 13.000 Wohnungen entstehen.
Neues Bauland im Berliner Nordwesten dringend benötigt – die Hintergründe
Für Berlin ist die Erweiterung im Nordwesten ein wichtiges Projekt. Die Beliebtheit der Hauptstadt ist ungebrochen. Es wird erwartet, dass 2030 über 3,9 Millionen Menschen hier leben, was neuen bezahlbaren Wohnraum dringend erforderlich macht. Der Senat geht davon aus, dass zwischen 2017 und 2030 194.000 Wohnungen gebaut werden müssen, um den Bedarf zu decken. Deshalb hat die Landesregierung beschlossen, dass neben der Nachverdichtung und Brachenbebauung auch 16 neue Stadtquartiere entstehen sollen, in denen insgesamt rund 52.000 neue Wohnungen mehr als 100.000 Menschen Platz bieten.
Ins Leben gerufen wurde das Wohnungs- und Städtebauprogramm Wachsende Stadt bereits 2016 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. So sollte einerseits der Bedarf an Wohnraum, Arbeitsplätzen und sozialer sowie technischer Infrastruktur gedeckt werden, die Stadt andererseits aber auch weiter lebenswert gehalten werden.
Auf dieser Grundlage hat die rot-grün-rote Regierung in den Richtlinien der Regierungspolitik die rasche Planung und Entwicklung von zunächst 11 neuen Quartieren im gesamten Stadtgebiet beschlossen. Mittlerweile wurde die Zahl auf 16 erhöht, was noch einmal vielfältige Möglichkeiten für nachhaltige Investitionen eröffnet.
Wichtige Richtlinien sind dabei die 2018 vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlossenen Leitlinien für die Entwicklung der neuen Stadtquartiere und das Handlungsprogramm zur Beschleunigung des Wohnungsbaus.
Die Konflikten in der letzten Koalition haben die Umsetzung der Pläne verlangsamt, aber es kann davon ausgegangen werden, dass sie mit der neuen schwarz-roten Regierung wieder höchste Priorität haben werden.
Über Grizzly Investors
Seit seiner Gründung im Jahr 2011 hat sich Grizzly Investors zu einem der etablierten Full-Service-Dienstleister in den Bereichen Investment und Asset Management entwickelt. Unter der Leitung von Immobilienexperte Olivier Bourdais unterstützt ein erfahrenes Team Kunden bei der Entwicklung individueller Portfolio-Strategien und wirkt darüber hinaus an der nachhaltigen Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Bundeshauptstadt mit.
Weiterführende Informationen: http://grizzly-investors.de/ , http://grizzly-investors.org/ , http://grizzlyinvestors.com/ , https://www.presseportal.de/pm/136224/4377539