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Auf dem Weg zum Solarmeister: Berlin
Verdoppelung der Leistung der Solaranlagen innerhalb eines Jahres in Berlin | Canva

Auf dem Weg zum Solarmeister: Berlin

11. Juni 2024

Der Berliner Senat hatte im März 2020 die Umsetzung des „Masterplans Solarcity“ beschlossen. Im nun vorgestellten Monitoringbericht 2023 zeigte sich gegenüber dem Vorjahr ein weiterer beachtlicher Anstieg der installierten Solaranlagen.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat im Monitoringbericht 2023 zum „Masterplan Solarcity“ neue Daten zum Solarausbau der Hauptstadt vorgestellt. Demnach waren zum 31.12.2023 etwa 26.000 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 271,8 Megawatt Peak (Maximalleistung; MWp) vorhanden, wodurch jährlich rund 94.100 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden können. Allein 2023 kamen etwa 10.800 neue Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 77,3 MWp hinzu, was einer Verdopplung der Leistung im Vergleich zu 2022 entspricht. 2023 lag die durchschnittliche Leistung neuer PV-Anlagen ohne Steckersolargeräte bei etwa 11 kWp, mit Steckersolargeräten bei etwa 7 kWp.

Der „Masterplan Solarcity“ sieht vor, dass zukünftig ein Viertel des Berliner Strom aus Solaranlagen stammt. Dafür wird eine installierte Leistung von 4.400 MWp benötigt. Die bis Ende 2023 installierte Leistung in Höhe von fast 272 MWp entspricht 6,2 Prozent dieses Ziels. Damit können jährlich etwa 245 Gigawattstunden Strom erzeugt werden, was 4,6 Prozent der gesamten Berliner Stromerzeugung ausmacht.

Deutschlandweit wurden im gleichen Jahr rund 14.300 MWp PV-Leistung installiert, ein Zuwachs von 21 Prozent gegenüber 2022. Berlin verzeichnete einen Zubau von 40 Prozent und war mit 86 kWp pro Quadratkilometer das Bundesland mit dem höchsten Zubau pro Fläche.

Die meisten Berliner PV-Anlagen befinden sich auf Ein- und Zweifamilienhäusern und haben eine Leistung von bis zu 10 kWp. Anlagen bis 20 kWp machen etwa die Hälfte der installierten Leistung aus. Seit 2022 gab es zudem einen starken Anstieg bei Balkon- und Minianlagen unter 2 kWp. Im Jahr 2023 gehörten 39 Prozent der neuen Anlagen zu dieser Kategorie.

Privatpersonen und die Berliner Wirtschaft trugen maßgeblich zur installierten Solarkapazität bei, mit etwa 56 bzw. 30 Prozent der Gesamtleistung. Unternehmen und Genossenschaften, insbesondere im Gewerbe und in der Industrie, haben größere Anlagen mit durchschnittlich 59 bzw. 131 kWp installiert.

Rund 14 Prozent der bis Ende 2023 installierten PV-Leistung befinden sich auf Gebäuden des Landes Berlin. Im Jahr 2023 wurden dort mit 50,2 MWp 80 Prozent mehr Leistung installiert als im Vorjahr. Öffentliche Gebäude haben eine Vorbildfunktion und sollen laut Berliner Klimaschutzgesetz ihre Dachflächen verstärkt mit Solaranlagen ausstatten. Zusätzlich befinden sich etwa 170 Solarthermieanlagen auf öffentlichen Gebäuden, die meisten auf Wohnungsbaugesellschaften. (mr)