BusinessMagazin
ZIA Tag der Immobilienwirtschaft 2024: Nachhaltigkeit im Fokus
ZIA und Wallround für klimaneutrale Immobilienwirtschaft: die frischgewählte Präsidentin des ZIA, Iris Schöberl, Henning von Oesen (Wallround) und Aygül Özkan, ZIA-Hauptgeschäftsführerin am gestrigen Tag der Immobilienwirtschaft 2024 | BERLINboxx

ZIA Tag der Immobilienwirtschaft 2024: Nachhaltigkeit im Fokus

14. Juni 2024

Unter dem Motto "Resilient. Gemeinsam. Entschlossen. Jetzt erst recht!" fand gestern der ZIA - Tag der Immobilienwirtschaft (TDI) im Berliner Tempodrom statt. Mit über 2500 Teilnehmern bot die Lead-Veranstaltung eine Plattform für Diskussionen zu den aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branche.

Die neu gewählte Präsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Iris Schöberl, rief in ihrer Eröffnungsrede auf dem TDI zu einem Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft auf. Sie betonte die Notwendigkeit, den chronischen Wohnungsmangel zu bekämpfen und die Innenstädte neu zu strukturieren. "Unsere Branche braucht dringend Freiraum", sagte Schöberl und appellierte an die Politik, bürokratische Hürden abzubauen. Schöberl tritt die Nachfolge von Dr. Andreas Mattner an, der 15 Jahre an der Spitze der Immobilienwirtschaft stand und sich im Frühjahr entschieden hatte, nicht mehr zu kandidieren. „Wir werden in Zukunft eine noch klarere Abgrenzungspolitik zum Extremismus haben“, kündigte Mattner an. Er war tags zuvor zum Ehrenpräsidenten ernannt worden. Schöberl hat als Managing Director Germany bei Columbia Threadneedle Investments eine langjährige Immobilienexpertise. Neben ZIA-Hauptgeschäftsführerin Aygül Özcan wird der Spitzenverband der Immobilienindustrie nun auch an der Spitze des Präsidiums von einer erfahrenen Expertin repräsentiert.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nahm Schöberls Forderungen auf und sprach sich für Bürokratieabbau und wirtschaftliche Maßnahmen zur Konjunkturstärkung aus. "Wer baut und zum Wohlstand beiträgt, muss belohnt und nicht bestraft werden", sagte Lindner. Er betonte zudem, dass eine Reform des Baugesetzbuchs in Arbeit sei, aber im Kabinett auf Widerstand stoße.

Die Innovationskraft der Branche wird auf dem TDI in den prominent besetzen PropTech-Areas gezeigt. Für Aufmerksamkeit bei den Führungskräften der Immobilienwirtschaft sorgte das Berliner Start-up WALLROUND, das sein innovatives Konzept zur klimaneutralen Sanierung von Bestandsgebäuden vorstellte. Durch die Kombination von Künstlicher Intelligenz (KI) und Handwerkersteuerung will WALLROUND den Markt revolutionieren und einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion im Gebäudesektor leisten. Allein durch die energetische Sanierung von Fassade, Dach, Fenstern und Heizung können zwei Drittel des CO2-Einsparpotenzials im Gebäudesektor erreicht werden, bestätigt eine aktuelle Studie des renommierten Münchner Beratungsunternehmen S&B Strategy. Bundesbauministerin Klara Geywitz forderte, dass die CO2-Bilanz im Gebäudesektor verbessert werden müsse. Geywitz: „Die CO2-Bilanz des Gebäudesektors ist deutlich verbesserungsbedürftig, um treibhausgasneutral zu werden. Der Gebäudesektor könnte eines Tages sogar als CO2-Speicher dastehen.“ Die Bundesregierung werde das mit allen Kräften unterstützen. „Alle Marktteilnehmer sind gefordert, um die Klimaziele zu erreichen. Unsere Technologie zeigt, dass es möglich ist, alte Gebäude in klimaneutrale Vorbilder zu verwandeln“, erklärte WALLROUND Co-Gründer Henning von Oesen auf dem TDI. (fs)