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Zehn Jahre Mittelstandsallianz des BVMW
Ehrung der Gründungsmitglieder der Mittelstandsallianz, Kenan Häberle Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller (BVBC), Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung BVMW. Der Mittelstand, Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung, Dr. Marei Strack, Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM), Norma Keßler, Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) und Carsten Rasner, Bundesverband der Digitalen Wirtschaft (BVDW) | BERLINboxx

Zehn Jahre Mittelstandsallianz des BVMW

15. Dezember 2023

Olaf Scholz: Wir brauchen Lust auf Zukunft

Christoph Ahlhaus: Der Mittelstand wird konstruktiv stören

Anlässlich der Jubiläumsfeier zum 10-jährigen Bestehen der Mittelstandsallianz des BVMW lobte Bundeskanzler Olaf Scholz die Innovationskraft und Stabilität des deutschen Mittelstands: “Mit Ihrer Lust auf Zukunft sorgen Sie dafür, dass so viele Hidden Champions, so viele Weltmarktführer in Ihren Reihen sind. Diese Lust auf Zukunft brauchen wir in Deutschland, gerade jetzt. Denn jetzt legen wir den Grundstein für den Erfolg des Industrielandes Deutschland in zehn, zwanzig und dreißig Jahren.“

Gemeinsam für einen starken Mittelstand: Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung, Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung BVMW. Der Mittelstand

Die Mittelstandsallianz des BVMW vereint mehr als 30 mittelständisch geprägte Branchenverbände, deren Impulse und Praxiserfahrung von der Politik hochgeschätzt werden. Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW und Präsident des europäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME, hob das starke Netzwerk der Mittelstandsverbände hervor und versprach dem Bundeskanzler, die Herausforderung, gemeinsam an der Zukunft Deutschlands zu arbeiten, anzunehmen. Ahlhaus: „Es geht angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland, aber auch vor dem Hintergrund der großen Transformationsprozesse in unserer Gesellschaft und der kriegerischen Konflikte, die den Mittelstand und die Wirtschaft insgesamt belasten darum, gemeinsam Lösungen zu finden. Dabei wollen wir auch konstruktiv stören. Es geht um nicht weniger als darum, den deutschen Mittelstand zu retten.“ Selbstkritisch stellte der Kanzler fest: „Keine Frage, im letzten Jahrzehnt ist zu viel liegengeblieben. Wir haben zu sehr von der Substanz gelebt und zu wenig in die Zukunft investiert. Das ändern wir jetzt. Wir haben es geschafft, Deutschland innerhalb weniger Monate unabhängig zu machen von russischer Energie. Weil Bund, Länder und Gemeinden, Unternehmen und staatliche Stellen an einem Strang gezogen haben. Das ist die Blau-Pause für den Deutschlandpakt, den ich vorgeschlagen habe, um Deutschland insgesamt auf Tempo zu bringen. Anfang November habe wir uns mit den Bundesländern darauf verständigt, alle Planungs- und Genehmigungsprozesse in Deutschland massiv zu beschleunigen. Mehr Tempo, damit Unternehmen wie Ihre bauen und investieren können. Mehr Tempo, damit unsere Straßen, Brücken und Schienen schnell wieder in Ordnung kommen. Mehr Tempo, damit Wohnungen gebaut, Glasfaserleitungen gelegt, Energienetze ausgebaut und bis 2032 ein Wasserstoffkernnetz in Deutschland bereitsteht.“

Verbandschef Ahlhaus berichtete von den Hürden, die Unternehmen täglich zu überwinden haben: „Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel insgesamt, Lieferkettenprobleme, die Herausforderungen der Dekarbonisierung und das Kernthema Bürokratie und die Überforderung der Verwaltung. Hinzu kommen die Energiepreise, die in Deutschland im internationalen Vergleich überdurchschnittlich hoch sind. Doch neben all dem geht es auch um eine Frage, die sich alle Gruppen in der Gesellschaft beantworten müssen: Wo wollen wir hin? Wer wollen wir sein? Haben wir noch Lust, die Herausforderungen anzunehmen?“

Der Bundeskanzler betonte in seiner Botschaft an die Mittelständler die gewaltige Aufgabe der Modernisierung Deutschlands. Scholz: „Wenn man das Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen liest, dann sind perspektivisch allerdings nicht die Energiepreise das größte Hemmnis für mehr Wachstum in Deutschland, sondern viel mehr Arbeitskräfte. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz haben wir das modernste Einwanderungsrecht geschaffen, das es in Deutschland je gab. Das wird Ihnen helfen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen, die Ihre Unternehmen brauchen. Wir bleiben dran, an der Modernisierung Deutschlands, auch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. So sichern wir die Zukunft des Mittelstands.“ Dabei sei ihm die Rolle des Mittelstands sehr bewusst, was ihm viel Respekt abverlange. Scholz: „Danke, dass Sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tag für Tag an dieser Zukunft arbeiten.“

Auch der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, betonte die Bedeutung des Dialogs mit den Mittelstandsverbänden für Entscheidungsfindungsprozesse der Bundesregierung. Kellner:“ Wir bedanken uns für eine kritische und konstruktive Partnerschaft unabhängig von Parteifarben. Sie haben Position bezogen, und dafür haben Sie unsere Wertschätzung.“ Zirkuläres Wirtschaften, Kreislaufwirtschaft auf der einen Seite und das Bürokratieentlastungsgesetz 4 seien wichtige Stellschrauben, um die Wirtschaft zukunftssicher zu gestalten. Hier sei der Beitrag des Mittelstands aus der Verbändeabfrage entscheidend gewesen.

Schirmherrin der Jubiläumsfeier im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft war die Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder (SPD), die forderte: „Der Deutschlandpakt braucht Drive. Wichtig sind dabei die vier D: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Diversität und Demokratie.“

Zum Abschluss der Feierstunde wurden die Gründungsmitglieder der Mittelstandsallianz, Kenan Häberle, Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller (BVBC), Dr. Marei Strack, Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM), Norma Keßler, Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ), und Carsten Rasner, Bundesverband der Digitalen Wirtschaft (BVDW), für Ihr Engagement durch Christoph Ahlhaus gewürdigt. (fs)