Zahl der Baugenehmigungen in Berlin geht weiter zurück
„Die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg schauen mit großer Sorge auf die kommenden Monate“, warnte Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau, anlässlich der konstituierenden Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin. Die Baugenehmigungen im Wohnungsbau seien im ersten Quartal 2023 in Berlin um knapp 40 Prozent und in Brandenburg um 15 Prozent eingebrochen. „Hohe Material- und Energiepreise, gestiegene Kreditzinsen, kaum Förderung des energieeffizienten Bauens, aber auch die zu langen Genehmigungszeiten sind die Ursachen für die Zurückhaltung der Bauherren. Wir erhoffen uns vom neuen Ausschuss konkrete Signale für das Ankurbeln der Baukonjunktur.“
Es sei dringend erforderlich, die Förderung von Neubau und Sanierung schnellstmöglich auszuweiten, so Katarzyna Urbanczyk-Siwek. „In Berlin müssen wir die Bauordnung vereinfachen und stärker mit der Brandenburgischen Bauordnung synchronisieren. Zudem ist es von großer Bedeutung, das Vergaberecht zu entschlacken. Darüber hinaus müssen die Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. Hierfür sind unter anderem die Einführung oder Verkürzung von Bearbeitungsfristen, die Implementierung von Genehmigungsfiktionen und eine erhebliche digitale Modernisierung der Verwaltung erforderlich.“ Außerdem müssten die Energiesteuern dauerhaft gesenkt werden und mehr steuerliche Abschreibungen möglich sein.
Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg vertritt die Interessen der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg. Sie betreut rund 900 Betriebe und ist damit der größte Bauarbeitgeber- und Bauwirtschaftsverband in der Region. (kr)