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Wärme für Berlin aus der Tiefe
Bis zu 4000 Meter tief soll in Berlin nach Erdwärme und Sole gebohrt werden | Stefan Schweihofer auf Pixabay

Wärme für Berlin aus der Tiefe

25. Juli 2023

Könnte dies die Antwort auf Berlins Heizungsprobleme sein? Der Senat plant, in großem Umfang Wärme aus dem Erdinneren zu gewinnen und wird in naher Zukunft mittels Schallwellen stadtweit nach geeigneten Stellen für Bohrungen in großer Tiefe suchen. Die Methode der Tiefengeothermie begeistert Fachleute mit ihren zahlreichen Vorteilen. Noch werden allerdings Berlins Heizkörper und Duschen zu 90 Prozent mit klimaschädlichen fossilen Energien wie Kohle, Erdgas und Öl erwärmt.

Während in München die alternative Nutzung von bis zu 150 Grad heißer Sole für Fernwärme bereits weit fortgeschritten ist, hinkt die Hauptstadt hinterher. Doch nun geben die Senatorinnen Manja Schreiner (CDU) und Franziska Giffey (SPD) dem 100-Millionen-Euro Projekt einen kräftigen Schub. Der Senat will in diesem Monat drei Pilotstandorte für das Geothermie-Projekt festlegen, darunter Adlershof. Zunächst standen 13 Standorte zur engeren Auswahl, und es wurden Gespräche mit dem Fernheizkraftwerk Neukölln, Vattenfall Wärme und der Gasag geführt.

Auch in der Wirtschaft gibt es Pläne zur Nutzung der Tiefengeothermie. So soll nach den Plänen der DIEAG Unternehmensgruppe Oberschöneweide zu einem zukunftsweisenden Energiezentrum mit internationaler Anziehungskraft werden. Auf dem Areal des ehemaligen Werks für Fernsehelektronik entsteht unter dem Namen „BE-U | Behrens-Ufer“ ein Gewerbestadtquartier, das sich weitestgehend selbst mit lokal erzeugter nachhaltiger Energie versorgen wird. Dazu werden der Einsatz von Biomasse und vor allem der Tiefengeothermie geprüft. (kr)