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Wohnungsbau: Scharfe Kritik am Kurs des Senats – keine Gegenvorschläge von den Kritikern

31. Januar 2019

Kaum hat sich Senatorin Katrin Lompscher zu den zentrale Inhalten und Projekten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen für das Jahr 2019 geäußert, hagelt es schon wieder heftige Kritik am Wohnungsbau-Kurs – diesmal von der IHK Berlin-Präsidentin Beatrice Kramm.

Unzufriedenheit mit der Wohnungsbaupolitik des Senats

Heute hat Senatorin Katrin Lompscher auf der Jahrespressekonferenz ihren Wachstumsplan für die Hauptstadt vorgestellt. Darin wurde auch klar, dass das von der Koalition gesteckte Ziel von 30.000 neuen kommunalen Wohnungen bis 2021 verfehlt wird. Stattdessen werden bis dahin nur rund 25.000 Wohnungen durch die städtischen Wohnungsbaugesellschaften gebaut. Lompscher gab zu, dass der Aufwand für den Bau der Wohnungen, insbesondere die Vorbereitungen dafür, schlicht unterschätzt wurde. Viele Bauprojekte seien demnach viel komplexer als ursprünglich angenommen.

Bereits wenige Stunden später wird erste Kritik laut. Zu der vorgestellten Bilanz und den Zielen der Berliner Wohnungsbaupolitik sagt IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm: „Der Senat verfehlt seine selbstgesteckten Wohnungsbauziele. Bekäme er – wie Berlins Schüler – am Freitag sein Halbjahreszeugnis, müsste da wohl ein ‚mangelhaft‘ stehen. Doch anstatt spätestens jetzt alle Kräfte zielgerichtet auf die Schaffung neuen Wohnraums zu bündeln, werden wertvolle personelle und finanzielle Ressourcen für Scheindebatten zu Rückkäufen, Enteignungen oder aktuell dem Mietendeckel vergeudet“, heißt es in der Stellungnahme der IHK Berlin-Präsidentin. „Wie ein Zuwachs an gekauften Wohnungen den Wohnungsmarkt entlasten soll, ist aus Sicht der Wirtschaft nicht nachvollziehbar. Wenn ein Schüler in Mathe eine Fünf bekommt, weil er die Vektorrechnung nicht beherrscht, kann er die Wissenslücke ja auch nicht mit Kenntnissen beim kleinen Einmaleins kompensieren“, kritisiert Kramm weiter.

Viel Kritik – wenig Ideen

Doch wo sind die Gegenkonzepte der IHK? Lediglich das Vorgehen des Senats zu kritisieren, schafft auch keine neuen Wohnungen. Sinnvoller wäre es doch, dass die Präsidentin die verschiedenen Kräfte der Wirtschaft mobilisiert, um den Wohnungsbau voranzutreiben. Damit würde sie einen konstruktiven Beitrag leisten und nicht nur reines Bashing betreiben. Wieder einmal zeigt sich, dass es Kramm an Format fehlt, die Mechanismen der Millionenmetropole zu verstehen und ein Teil der Lösung zu sein. (aw)