BusinessMagazin
Wirtschaft bremst ab
Bisher überwiegen die positiven Wachstumskräfte aus dem ersten Halbjahr, jedoch häufen sich Rückgänge und hemmen den Wirtschaftswachstum. | IBB

Wirtschaft bremst ab

30. August 2022

Die Berliner Wirtschaft konnte den pandemiebedingten Einbußen bisher selbstbewusst entgegentreten. Im letzten Jahr verzeichnete die Wirtschaft etwa ein BIP-Wachstum von 3,3 Prozent. Aktuellen Zahlen zufolge bremsen die Entwicklungen um den Ukraine-Krieg den stetigen Wachstum nun aber aus. Besonders problematisch sind die hohen Steigerungsraten bei Energie-, Vorleistungs- und Verbraucherpreisen.

Bröckeliger Wirtschaftswachstum

Der Wirtschaftswachstum ist derzeit zwar nicht eingefroren, doch scheint das Speedlimit auf Schrittgeschwindigkeit: Internationale Unsicherheiten, Konsumzurückhaltung, sowie Engpässe bei Fachkräften im Gastgewerbe hemmen ein Wachstum. Hinzu kommen Auftragsrückgange von Händler*innen. Insgesamt herrscht hier ein Rückgang von circa 1,3 Prozent. 

Einschnitte sieht man auch im Baugewerbe: Zwar steigen die Umsätze im ersten Halbjahr um 13,5 Prozent. Doch der aufgestaute Nachfragedruck kann nicht zügig aufgelöst werden. Gründe sind Lieferengpässen, Fachkräftemangel und enorme Bauüberhänge, mit über 65.000 genehmigten aber nicht fertig gestellten Wohnungen. Demgegenüber sind die Baugenehmigungen für neue Wohnungen um 9,5 Prozent zurückgegangen.

Die Wirtschaft bleibt jedoch nicht stehen: Vor allem der Arbeitsmarkt sendet mit einem Zuwachs von 73.397 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (+4,7 Prozent) kräftige Wachstumssignale. Im von der Corona-Krise besonders betroffenen Tourismusbereich geht es spürbar aufwärts. So stieg der Umsatz im Gastgewerbe in den ersten sechs Monaten deutlich um 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 steht der Index allerdings noch 14,6 Prozent tiefer. Im ersten Halbjahr 2022 kamen 4,36 Mio. Gäste nach Berlin, das entsprach 65 Prozent der Besucher im Vorkrisenzeitraum in 2019.

Quelle: IBB