Weltweit gutes Klima dank „Berliner Luft“
Das Unternehmen Berliner Luft kann dank des Geschäftsführers Michael Nagl internationale Erfolge feiern. Nach der Wende hatte Nagl den Hersteller von Klimatechnik aus Lichtenberg von der Treuhand übernommen. Es folgte eine ausgiebige Sanierung des ehemaligen volkseigenen Betriebes und damit die Sicherung seiner Zukunft. Heute will Nagl in neue Geschäftsfelder investieren und das Berliner Unternehmen weiter ausbauen.
Berliner Luft: Entwicklung zum größeren Mittelständler
Das Unternehmen entwickelt und baut an 13 Standorten in Deutschland, Österreich, Kroatien, Polen, Brasilien und Mexiko Systeme, Geräte und Komponenten für Klima- und Lüftungsanlagen. Vor allem in Bürogebäuden, aber auch in Gewerbeeinheiten und Industrieanlagen sind die Berliner Klimatechniken verbaut. Mittlerweile ist aus dem ehemaligen kleinen Betrieb aus der Wende ein größerer Mittelständler geworden. Berliner Luft beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter.
Als Volkseigener Betrieb der DDR hatte Berliner Luft mit dem Wechsel zur Marktwirtschaft zu kämpfen. Vor dem Fall der Mauer waren mehr als 2.000 Menschen bei dem Unternehmen tätig. Nachdem Michael Nagl 1994 einen Teil des Unternehmens privatisierte, lag die Zahl nur noch bei 130 Angestellten. Zur Zeiten der DDR lieferte das Unternehmen hauptsächlich an die damaligen Sowjetunion. Westeuropäische Kunden gab es hingegen kaum.
Größter Anbieter für eckige Lüftungsanlagen
Nagl baute nach und nach ein deutschlandweites Netz aus Vertriebs- und Produktionsstandorten auf. In Berlin produziert das Unternehmen in einer kleinen Halle in der Nähe des Firmensitzes. Unternehmensweit produziert der Hersteller von Klimatechnik gut 1,8 Millionen Quadratmeter eckiger Lüftungsanlagen. Berliner Luft ist damit europaweit der größte Anbieter in dem Bereich.
Heute sind die Klima- und Lüftungssystem aus Berlin in Gebäuden auf der ganzen Welt zu finden. Beispielsweise in Frankfurt am Main, Brüssel, Hamburg sowie in China stattete der Mittelständler bereits verschiedene Projekte mit der Technik aus. In der Hauptstadt stellen die Mitarbeiter derzeit vor allem Lüftungskanäle für den Neubau des Medienhauses Axel Springer in Mitte her. Allerdings verändert sich das Geschäft in Berlin. Energiesparende Kühlsysteme werden immer wichtiger.
Umweltbewusstsein der Kunden nimmt zu
Am Standort Bexbach/Saarland arbeitet Berliner Luft vor allem an neuer Technik. Immer gefragter sind Anlagen, mit denen Wärme intelligent zurückgewonnen und erneut in das Kühlsystem eingespeist werden kann. Aber auch bei industriellen Lüftungsanlagen, etwa zur Abluftreinigung bei Lackierereien, verbaut Berliner Luft energieeffizientere Einheiten als noch vor ein paar Jahren. Michael Nagl erklärt: „Das Umweltbewusstsein nimmt zu. Kunden fragen diese ressourcensparenden Systeme verstärkt nach“.
Große Investitionen in Planung
Inzwischen hat sich er Unternehmer allerdings auch neuen Kunden zugewandt. Berliner Luft beliefert seit zwei Jahren zusätzlich Werften mit Klimatechnik. Viele Anlagen aus Berlin sind mittlerweile auf hoher See unterwegs. Vor allem auf Kreuzfahrtschiffen sind die Techniken im Einsatz. Fast zehn Prozent macht das Geschäft mit den Ozean-Riesen inzwischen am Gesamtumsatz von Berliner Luft aus – Tendenz steigend.
Zudem ist die Übernahme eines Produktionsbetriebes oder der Aufbau einer eigenen Fertigungseinheit in der Nähe der französischen Atlantikküste geplant. Zwischen drei und fünf Millionen Euro will Berliner Luft dafür ausgeben, sagt Geschäftsführer Nagl. (lb)