Unternehmensumfrage: Unzureichende Fluganbindung belastet Metropolregion
Die international tätigen Unternehmen in Berlin und Brandenburg äußern Enttäuschung über die schlechte Luftverkehrsanbindung der Region, sowohl innerhalb Europas als auch interkontinental. Im europäischen Vergleich liegt die Metropolregion Berlin-Brandenburg mit nur sechs Langstreckenverbindungen weit hinten (im Vergleich: London 138, Paris 103). Dies wird verschärft durch den Rückgang der innereuropäischen Flugverbindungen im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie.
Deshalb verlangen die Unternehmen verstärkt Verbindungen nach Großbritannien, Frankreich und in die skandinavischen Länder sowie Interkontinentalflüge in die USA, nach China und Singapur. Die Zugänglichkeit des Flughafens Berlin-Brandenburg wird ebenfalls kritisiert, zudem werden die Verlängerung der U7 und eine ICE- bzw. IC-Verbindung ab dem Berliner Hauptbahnhof gefordert. Diese Ergebnisse basieren auf einer aktuellen Umfrage unter 120 Mitgliedsunternehmen und vertiefenden Einzelbefragungen der Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg.
Obwohl fast 50 Prozent der Befragten mit dem inländischen Flugangebot ab Berlin zufrieden oder sehr zufrieden sind, bewerten nur etwa ein Drittel der Unternehmen das europäische Flugangebot als gut oder sehr gut. Für 15 Prozent ist es ausreichend, aber mehr als 30 Prozent halten es für mangelhaft oder ungenügend. Die Negativbewertung fällt noch deutlicher bei den Langstreckenverbindungen aus: Zwei von drei Befragten bezeichnen das Angebot als mangelhaft oder ungenügend.
Robert Rückel, Vizepräsident IHK Berlin, betont, dass die mangelhafte Anbindung an europäische und weltweite Metropolen einen klaren Standortnachteil für die Metropolregion darstellt. Er verweist auf Studien, wonach jede zusätzliche Langstreckenverbindung das Potenzial für 250 zusätzliche Firmenbeziehungen erhöht. Daher begrüßt Rückel die Verpflichtung des Berliner Senats zum Ausbau der Flugverbindungen zum und vom BER und betont die Notwendigkeit, dass die Metropolregion gemeinsam Druck auf die Bundesebene ausübt. (kr)