Tausende Werkswohnungen für Mitarbeiter
Die schwierige Wohnungssuche in Berlin ist allseits bekannt. Gerade für Azubis oder Studierende, die in der Regel über wenig Einkommen verfügen, sind bezahlbare Wohnräume Mangelware. Dafür gibt es an anderer Stelle etwas Licht am Wohnungshorizont, denn die Stadt stellt Apartments zur Verfügung, und bis 2028 sind tausend neue Werkswohnungen geplant.
Ein gutes Beispiel findet man in der Storkower Straße 114a, in Friedrichshain. Hier sind es vor allem Krankenpfleger und Krankenschwestern, die für die Charité tätig sind. Dazu hat die Uniklinik von Bauherr Berlinovo 76 Werkswohnungen für 82 MitarbeiterInnen angemietet. Hier kostet beispielsweise eine möblierte 23 m2 Wohnung mit Bett, Schrank und Küche 590 Euro im Monat - und dies ohne die nervige, zeitaufwendige Suche. „Unsere Mitarbeiter sollen erst einmal sorglos ankommen, sich auf ihre Arbeit und die Sprache konzentrieren“, sagt Klinik-Vorständin Astrid Lurati. Nach ungefähr zwei Jahren sollen die Neu-BerlinerInnen möglichst etwas Anderes gefunden haben.
Finanzsenator Stefan Evers (CDU) betont, dass auch schon die Finanzämter mit Berlinovo über Anwärterwohnungen verhandeln. Neben fairer Bezahlung und guten Arbeitsbedingungen sind solche Angebote essenziell im Wettbewerb um die besten Köpfe und Fachkräfte. Das Landesunternehmen Berlinovo hat rund 5000 Werkswohnungen im Bestand, auch für andere Bereiche, wie etwa PolizeianwärterInnen.
Allerdings zwingt die Kassenlage im Landeshaushalt die Unternehmen, ihre Bestände auch wieder zu veräußern. So musste etwa die BVG ihre Werkswohnungen fast gänzlich verkaufen, und hat aktuell nur noch rund 140, die bevorzugt an eigene Beschäftigte vergeben werden. Zwar sind auch bei der BVG Werkswohnungs-Projekte geplant, aber die meisten dafür zur Verfügung stehenden Betriebshöfe eignen sich nicht für eine Wohnbebauung, da es Gewerbe- und Industrieflächen sind. (mz)