
Stichwahl entschieden: Noosha Aubel gewinnt Potsdamer OB-Wahl deutlich
Nach 35 Jahren endet die Ära der SPD-gestellten Oberbürgermeister in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Die parteilose Kandidatin Noosha Aubel hat sich klar in der Stichwahl am gestrigen Sonntag gegenüber ihrem SPD-Kontrahenten Severin Fischer mit 72,9 Prozent der Stimmen durchgesetzt – Fischer erreichte nur 27,1 Prozent. Brandenburgs SPD-Generalsekretär Kurt Fischer bezeichnet das Ergebnis selbst als „klare Klatsche“.
Wahlsieg mit Ansage
Bereits im ersten Wahlgang im September lag die frühere Potsdamer Beigeordnete für Bildung und bisherige Flensburger Dezernentin vorn. Unterstützung erhielt Aubel von den Grünen, der Wählergruppe Die Andere, Volt und dem BfW, dem Potsdamer Ableger des BSW. Aubel warb in ihrem Wahlkampf für eine Stadtverwaltung, „die wieder wirkt“, und präsentierte sich als überparteiliche Kandidatin.
Ihr Gegenkandidat fuhr eine andere Strategie: Fischer warnte im Wahlkampf vor „grünen Experimenten“ und erhielt dabei Unterstützung von ehemaligen Potsdamer Oberbürgermeistern. So äußerten Matthias Platzeck und Jann Jakobs ebenfalls Bedenken gegen Aubels Pläne für eine Innenstadt mit weniger Verkehr. Aubel bezeichnete die gegen sie getroffenen Aussagen als „Diffamierungskampagne“. (mz)