Stephanie Otto wird neue BSR-Chefin
Die Berliner Stadtreinigung (BSR) wird auch weiterhin von einer Frau geführt. Der Aufsichtsrat der BSR hat am Donnerstag Stephanie Otto zur neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Nach Vera Gäde-Butzlaff und Tanja Wielgoß, die Anfang des Jahres zu Vattenfall wechselte, ist sie damit die dritte Frau in Folge, die den landeseigenen Entsorgungsbetrieb leitet. Die 52-Jährige werde ihr neues Amt am 1. Oktober 2019 antreten, teilte die BSR mit.
Von AWB zu BSR
Die Stelle der Vorstandsvorsitzenden war seit Monaten frei, denn Ex-Chefin Tanja Wielgoß war bereits zum Jahresbeginn zur Vattenfall Wärme AG gewechselt. Diese hatte die Position seit November 2014 besetzt. Nach dem Wechsel von Wielgoß beauftragte die BSR die Headhunter-Agentur Selaestus damit, bis zum 1. Juli eine neue Chefin zu finden. Dies scheint nun gelungen zu sein.
Stephanie Otto ist seit 2010 bei den Abfallbetrieben Köln (AWB) tätig. Derzeit ist sie dort als Prokuristin und Bereichsleiterin für Vertrieb, Marketing, EDV sowie Organisation zuständig. Die AWB ist wie die BSR ein landeseigenes Unternehmen und für Abfallbeseitigung und Recycling sowie Straßenreinigung und Winterwartung zuständig. Allerdings beschäftigt die AWB lediglich circa 1.750 Mitarbeiter, wohingegen die BSR mit 5.400 zu den größten Arbeitgebern der Hauptstadt gehört.
Profil Stephanie Otto
Stephanie Otto hat in England an der Henley Business School Business Administration studiert. Nach ihrem Abschluss sammelte sie ihre ersten beruflichen Erfahrungen beim Energieversorger RWE. Zudem war sie, bevor sie bei der AWB zu arbeiten begann, als Beraterin selbstständig. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben wird sein, die tiefen Gräben in der BSR-Belegschaft zuzuschütten. Weiterhin wird sie sich den Vorgaben des Abfallwirtschaftskonzeptes aus der Senatsumweltverwaltung stellen müssen, das eine erhebliche Reduzierung der Müll-Menge vorsieht.
Die Berliner Wirtschaftssenatorin und BSR-Aufsichtsratsvorsitzende Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte sich erfreut über die dritte Frau in Folge an der Spitze des landeseigenen Unternehmens: „Mit Stephanie Otto konnten wir eine ausgewiesene Fachfrau für den Vorstandsvorsitz gewinnen.“ (lb)