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SPD kritisiert CDU-Pläne für Magnetschwebebahn
SPD enttäuscht von Koalitionspartner CDU: man habe die SPD nicht vorher über die Pläne für das Projekt informiert | Canva

SPD kritisiert CDU-Pläne für Magnetschwebebahn

21. November 2023

Berlin ist die Stadt der Innovationen. Die neueste soll nach den Plänen der CDU eine Magnetschwebebahn werden. Fraktionschef Dirk Stettner verkündete Ende letzter Woche, dass der Betrieb einer Magnetschwebebahn auf einer Teststrecke von fünf bis sieben Kilometern getestet werden soll. Kostenpunkt: 80 Millionen Euro. Finanziert werden soll das Pilotprojekt aus dem Sondervermögen Klimaschutz, für das zunächst fünf Milliarden Euro vorgesehen sind. Wo die Pilotstrecke verlaufen soll, und wann mit dem Bau begonnen werden kann, ist noch unklar. Außerdem ist der Koalitionspartner SPD von dem Vorhaben nicht begeistert. Man habe, so Tino Schopf, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, große Zweifel bezüglich des Mehrwerts für die Mobilität Berlins.

Eines ist klar: bei dem Thema gehen die Meinungen auseinander. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) steht hinter den Plänen ihrer Partei. Es sei eine sinnvolle Ergänzung zu den vorhandenen Verkehrsmitteln, besonders wenn man die Autonutzung in der Stadt reduzieren möchte. Auch der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) unterstützt den Vorschlag. Die Alternative sei leise, kostengünstiger, denkbar als Hoch- und Tiefbahn und könnte sich selbst mit Solarstrom versorgen.

Währenddessen zweifelt die Berliner SPD an dem Konzept Magnetschwebebahn. Neue Mobilitätsformen seien grundsätzlich eine tolle Idee, solange sie einen „überzeugenden Mehrwert für die Mobilität Berlins“ hätten und finanzierbar seien. Tino Schopf verwies unter anderem auf die notwendige Infrastruktur und das Personal, das dafür notwendig wäre. „Mir fehlt die Fantasie, wie das innerhalb von zwei Jahren realisiert werden soll.“

Bereits Ende der 80er gab es ein Projekt am Potsdamer Platz, bei dem eine Magnetbahn getestet wurde. Allerdings stellte man den Betrieb der "M-Bahn" wieder ein, nachdem die Bahn wortwörtlich über das Ziel hinausgeschossen war. Während einer Reihe von Testläufen, bei der man die Lautstärke des Gefährts untersuchen wollte, kam es zu massiven Komplikationen. Die Bahn fuhr über das Ende der Monoschiene hinweg, krachte durch die Bahnhofsmauer und blieb auf sechs Meter Höhe hängen. Ob es dieses Mal besser laufen wird, bleibt abzuwarten. (bk)