Siemens Energy bringt grünen Wasserstoff nach Moabit
Es wird grüner in Moabit. Der Elektro- und Energietechnikhersteller Siemens Energy und der französische Hersteller technischer Gase Air Liquide eröffnen eine neue Fabrik für Elektrolyse-Geräte im Bezirk. Hergestellt werden soll hier grüner Wasserstoff. Dieser wird entgegen dem üblichem Prozess durch Wasser statt Erdgas gewonnen. Im Vergleich zu anderen Wasserstofftechnologien ermöglichen es PEM-Elektrolyseure mit geringerem Material-, Personal- und Platzbedarf Gigawattkapazitäten auf den Markt zu bringen. Zur Eröffnungsfeier mit rund 120 Gästen kamen unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), und der französische Industrieminister Roland Lescure.
Die jährliche Produktionskapazität startet mit einem Gigawatt, Siemens Energy und Air Liquide planen jedoch mindestens drei Gigawatt Elektrolysekapazität im Jahr 2025. Mit einer installierten Elektrolyseleistung von drei Gigawatt können beim Betrieb mit erneuerbaren Energien durchschnittlich 300.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr hergestellt werden. Wird dieser grüne Wasserstoff als Ersatz für fossile Brennstoffe eingesetzt, könnten die CO2-Emissionen einer Großstadt mit rund 260.000 Einwohnern gespart werden. „Wir retten die Welt noch nicht, leisten dazu aber einen großen Beitrag“, so Thomas Bagus, Leiter bei Siemens Energy für die Fertigung für die Elektrolyse.
Aktuell arbeiten rund 400 MitarbeiterInnen an der Elektrolyseurherstellung, davon 60 in der Produktion. Die Werkhalle umfasst etwa 2.000 Quadratmeter. Gemeinsam investierten Siemens Energy und Air Liquide rund 30 Millionen Euro in die Fabrik. Finanziell unterstützt wurden sie vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung. (bk)