Sechs Finalisten für den Berliner Unternehmerpreis
Für den hauptstädtischen Unternehmerpreis stehen in diesem Jahr sechs Finalisten im Rennen, darunter das Beratungsunternehmen Capgemini, das Vergleichsportal Check24 und der Recruiting- und Personalmarkt-Spezialist Index GmbH in der Kategorie „Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern“ sowie die Initiatoren von Helfen.Berlin, das Gastronomieunternehmen Studio F&B/Factory Kitchen sowie das Sozialunternehmen Quartiermeister in der Kategorie „Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern“. Was genau die Auszeichnung bedeutet und warum sie verliehen wird, erklären wir in diesem Beitrag.
Der Preis
Die Preisverleihung mit der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger*innen findet am 08. September im Ludwig Erhard Haus in Charlottenburg statt. Der Preis wird in Form der Mendelssohn-Medaille verliehen, die an den Unternehmer Franz von Mendelssohn (1865-1935) erinnert soll. Die Preisträger*innen erhalten jeweils 3.000 Euro, die Finalist*innen je 1.000 Euro. Der Berliner Unternehmenspreis ist eine gemeinsame Auszeichnung des Regierenden Bürgermeisters und der IHK Berlin für gesellschaftliches Engagement von Unternehmen.
Doch wer kann sich für den Preis qualifizieren? Unternehmen mit Sitz in Berlin, die sich auch in Corona-Zeiten über ihr Kerngeschäft hinaus durch den Einsatz finanzieller, materieller oder personeller Ressourcen in und für Berlin engagieren haben. Auch sind Unternehmer*innen dafür qualifiziert, die sich durch persönliches Engagement auszeichnen als auch Firmen, die Freiräume für das ehrenamtliche Engagement ihrer Belegschaft schaffen (Corporate Volunteering).
Die Finalisten
In der Kategorie „Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern“ ist Helfen.Berlin einer der Finalisten. Die Non-Profit-Plattform ermöglichte unter dem Motto „Rette Deinen Lieblingsort“ den Kauf von Gutscheinen für Lieblingsorte wie Cafés, Restaurants, Geschäfte, Museen oder Theater und konnte so den Weg frei machen für eine direkte finanzielle Unterstützung durch Berliner*innen. Mit dem Verkauf der „B-Card“ hat Helfen.Berlin innerhalb von wenigen Wochen mehr als 2.500 Berliner Lieblingsorte mit mehr als 1,5 Millionen Euro unterstützt.
Der zweite Finalist in dieser Kategorie ist Studio F&B GmbH/Factory Kitchen. Das Gastronomieunternehmen musste im ersten Lockdown seinen Geschäftsbetrieb weitgehend einstellen. Doch das Team begann die vorhandenen Vorräte zu Mahlzeiten für Bedürftige zu verarbeiten und startete einen Spendenaufruf. Aus dieser einmaligen Aktion wurde das Projekt fairtailen, bei dem seither jede Woche rund 150 Mahlzeiten an bedürftige Menschen am Berliner Ostbahnhof verteilt werden.
Der dritte Finalist ist Quartiermeister. Das Sozialunternehmen mit der gleichnamigen Biermarke verknüpft seit 2010 unter dem Claim „Zum Wohle aller“ Biertrinken mit Spenden: Pro verkauftem Liter Bier gehen zehn Cent an soziale und kulturelle Projekte in der Nachbarschaft. Bislang konnten so mehr als 180 regionale Projekte mit insgesamt fast 200.000 Euro unterstützt werden.
Der erste Finalist in der zweiten Preis-Kategorie „Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern“ ist die Capgemini GmbH. Das Unternehmen engagiert sich seit vielen Jahren für zahlreiche Corporate Social Responsibility-Projekte. So stellen sie der gemeinnützigen Programmierschule ReDI School of Digital Integration, die Geflüchteten digitale Kompetenzen beibringt, technisches Equipment und IT-Know-how kostenfrei zur Verfügung. Neben der Entwicklung und Implementierung eines 1:1-Mentoring-Programms für die berufliche Entwicklung junger Geflüchteter engagiert sich Capgemini auch regelmäßig bei Deutschlands größtem Bildungshackaton #wirfürschule.
Der zweite Finalist dieser Kategorie ist index Internet und Mediaforschung GmbH. Das Unternehmen hat im Jahr 2000 die Stiftung Gute-Tat gegründet. Die Stiftung richtet regelmäßig das Matching-Format Gute-Tat Marktplatz aus. Dieser bringt Unternehmen, die sich engagieren wollen, und gemeinnützige Projekte seit Jahren erfolgreich zusammen. Vor zwei Jahren hat der Recruiting- und Personalmarktdienstleister zudem mit teamevent-plus.de eine Plattform geschaffen, die Einsätze von Mitarbeiter*innen in soziale Projekte vermittelt.
Der dritte und letzte Finalist ist CHECK24 Vergleichsportal GmbH. Das Unternehmen hat das Programm „CHECK24 hilft“ gegründet, mit dem regionale Projekte vor allem im Bereich Kinder- und Jugendförderung sowie Naturschutz unterstützt werden. In Berlin engagiert sich das Unternehmen sowohl personell als auch finanziell für Straßenkinder e. V. und SOS Kinderdorf e. V. Berlin-Moabit. Gemeinsam mit der Hackerschool gGmbH hat CHECK24 rund 1.000 Berliner Schüler*innen mit kostenfreien IT- und Programmierkursen unterstützt.
Dank der Initiatoren des Preises
Das Engagement in schwierigen Zeiten, wie der Pandemie, hebt der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller besonders hervor: „Ich danke allen Berliner Unternehmen für ihr gesellschaftliches Engagement, das in Pandemiezeiten besonders wertvoll ist. Es findet unter schwierigen Bedingungen statt, weil die Wirtschaft selbst unter den Folgen der Corona-Pandemie leidet. Unternehmen, die sich gesellschaftlich engagieren, handeln absolut vorbildlich. Für die Berlinerinnen und Berliner, aber auch für die Vereine und Initiativen ist dieses Engagement enorm wichtig, um Hoffnung zu schöpfen, nach vorne zu schauen und soziales Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leisten. Insbesondere im Jahr der Europäischen Freiwilligenhauptstadt Berlin 2021 ist der Berliner Unternehmenspreis ein gemeinsames Zeichen der Anerkennung für diese wichtige Form des Engagements.“
Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin, stellt zudem das Potenzial des unternehmerischen Engagements in den Vordergrund: „Die Finalistinnen und Finalisten des Berliner Unternehmenspreises 2021 zeigen stellvertretend für viele andere Berliner Unternehmen eindrucksvoll, wie wichtig soziales Engagement in unserer Stadt ist. Gerade in den schwierigen Zeiten der Pandemie sind viele hilfsbedürftige Menschen in Berlin auf die Unterstützung engagierter großer und kleiner Betriebe und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angewiesen. Diese haben mit ihren kreativen Ideen für neue Projekte oder der digitalen Fortführung ihrer bestehenden Hilfsprogramme in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass sie auch in unternehmerischen Krisenzeiten an die Benachteiligten unserer Gesellschaft denken und diese fördern.“
Wer am 08. September den begehrten Preis und damit die Mendelssohn-Medaille in der jeweiligen Kategorie erhalten wird, ist bis jetzt noch offen. (kk)