Schönheitsbehandlungen im Gesicht während Pandemie beliebt wie nie
Während der Corona-Pandemie hat die Zahl der Schönheitsbehandlungen deutlich zugenommen. Dabei erfreuten sich vor allem Botox-Behandlungen und Faltenunterspritzungen im Gesicht großer Beliebtheit. Als Gründe hierfür sehen Experten einerseits die ausgeweitete Homeoffice-Situation, auf der anderen Seite aber auch die weitreichende Maskenpflicht, mit der sich kurzfristige Nachwirkungen von Behandlungen leicht verbergen lassen.
Vor allem Gesichtsbehandlungen gefragt
Ob Tränensäcke, hängende Wangen oder Marionettenfalten – in Zeiten von Corona haben viele Menschen neue Problembereiche in ihrem Gesicht erkannt. Als einen der Hauptgründe für den damit verbundenen Run auf ästhetisch-chirurgische Eingriffe sieht Dr. Karsten Lange von der Ästhetikwelt Berlin die Ausbreitung von Homeoffice und regelmäßigen Video-Schalten. „In der Zeit vorher war man es nicht gewohnt, sein Gesicht ständig zu sehen. Durch häufige virtuelle Meetings hat sich dies aber grundsätzlich geändert.“
Als einen weiteren Grund für die Beliebtheit ästhetisch-chirurgischer Eingriffe sehen Experten Konsumrückstaus. Da der Einzelhandel, aber auch Clubs, Sportstudios und nahezu alle Veranstaltungen pausieren mussten, hatten viele Menschen mehr Geld übrig, um sich Wünsche zu erfüllen, die sie lange Zeit zurückstellen mussten.
Vor allem nichtinvasive Methoden beliebt
Wie eine aktuelle Statistik der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen zeigt, hat sich die Zahl der ästhetischen Eingriffe 2020 zwar insgesamt verringert, wachsender Beliebtheit erfreuten sich aber Behandlungen mit Botulinumtoxin und Hyaluron. Auch Eingriffe wie Lidstraffungen wurden gehäuft nachgefragt. Die Zahl der minimalinvasiven Behandlungen stieg um 3,4 Prozent. Wie Dr. Handstein, Präsident der VDÄPC, erklärte, ist dafür allem ein stärker werdender Wunsch nach einem frischen und natürlichen Aussehen verantwortlich.
Eine Besonderheit bestand dabei darin, dass Faltenbekämpfungen mit Methoden wie der Hyaluronbehandlung vermehrt von Männern nachgefragt wurden. Hier verzeichnet die VDÄPC-Statistik einen Anstieg von 24,8 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahr. „Die kontinuierliche Entwicklung der Filler-Behandlungen bei Männern zeigt, dass auch sie in steigendem Maße auf optische Details achten“, so Dr. Handstein. Sie wünschen sich vor allem eine markante Kinnpartie, die beispielsweise durch Filler-Korrekturen betont werden kann.
Durch Masken mehr Fokus auf den Augen
Eine markante Entwicklung der Corona-Pandemie besteht darin, dass die Behandlungen im Augenbereich deutlich zugenommen haben. Experten bringen diesen Trend vor allem mit der allgegenwärtigen Maskenpflicht in Verbindung. Durch die Mund- und Nase-Bedeckung stehen viel weniger optische Informationen zur Verfügung, um die Stimmung und die Empfindungen seines Gegenübers aus dem Gesicht abzulesen. Entsprechend ist man gezwungen, so viele Informationen wie möglich aus dem noch sichtbaren Bereich, den Augen, zu entnehmen. In diesem Zusammenhang erfreuen sich vor allem Straffungen des Oberlids wachsender Beliebtheit, die längst nicht mehr nur von über 40-Jährigen in Anspruch genommen werden.
Gleichzeitig weisen Experten darauf hin, dass es bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Behandlungskonzept immer auf den individuellen Einzelfall ankommt und vorab immer ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem Experten in Anspruch genommen werden sollte. (red)