Schließung der Architektur-Ikone des Brutalismus: Tschechische Botschaft Berlin
„Stará láska nerezaví.“ – auf Deutsch: „alte Liebe rostet nicht.“ Dieses tschechische Sprichwort trifft den Nagel auf den Kopf. Zumindest im Fall der Tschechischen Botschaft in Berlin-Mitte. Das Gebäude der Einrichtung geht in die 70er Jahre zurück und gilt auch nach Jahrzehnten noch als Architektur-Ikone des Brutalismus. Doch die Zeit hat Spuren hinterlassen: Während sich die Außenfassade, bestehend aus granitverkleidetem Beton, kaum verändert hat, erfordert der marode Innenraum eine ausgiebige Sanierung. Beginnend im Sommer 2024, ist diese für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant.
Auch wenn das brutalistische Gebäude in der Wilhelmstraße äußerlich nahezu charismatisch heraussticht, verliert die innere Konstruktion so langsam ihre Funktion: sanierungsbedürftige Heizungs- und Lüftungsanlagen, tropfende Decken, sowie Fenster, die sich nicht öffnen lassen. Während der Bauphase beziehen der Botschafter und seine Mitarbeitenden ein Bürogebäude am Hausvoigtplatz. Der Umbau beinhaltet eine Erneuerung der oberen zwei Etagen, welche als Wohnungen für Botschaftsangehörige umfunktioniert werden sollen. Hintergrund ist, dass das im Jahr 1978 eröffnete Gebäude für circa 300 Mitarbeiter errichtet wurde, momentan jedoch lediglich 35 ArbeitnehmerInnen hier beschäftigt sind.
Wer einen letzten, exklusiven Einblick bekommen möchte, kann am 14. März 2024 ab 18:00 Uhr die Filmvorführung und Podiumsdiskussion „Flucht nach Berlin “ in den Räumlichkeiten der Botschaft genießen. (jh)