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Rückläufiger Hochbau in Berlin und Brandenburg
Das Baugewerbe zieht Bilanz: 2022 war kein gutes Jahr für die Bauwirtschaft | Kozymeii Kong

Rückläufiger Hochbau in Berlin und Brandenburg

22. Februar 2023

Die Fachgemeinschaft für Bau Berlin und Brandenburg e.V verkündet einen enormen Rücklauf im Hochbausektor in den beiden Bundesländern. So verzeichnete man in Berlin im Dezember 2022 eine Stagnation der Hochbauten um rund 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Brandenburg ist die Lage umso drastischer: im November 2022 hatte Brandenburg einen Auftragsminus von 59,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Dezember gab es einen Rückgang um 41,6 Prozent. 

Für die üblicherweise krisenfeste Baubranche war das Jahr 2022 besonders fordernd. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die gesamte Bauwirtschaft getroffen: Lieferketten sind weggebrochen, Energiekosten gestiegen und die Materialpreise für die Unternehmer unkalkulierbar geworden. Hinzu kommen die gestiegene Inflation und die hohen Kreditzinsen, die viele Bauherren vor neuen Projekten abschrecken. Darüber hinaus mangelt es an Förderung durch den Bund beim energieeffizienten Bauen und Sanieren.

Der Präsident der Fachgemeinschaft Bau, Klaus-Dieter Müller, äußert sich zur aktuellen Baustatistik: "Um diese Entwicklung abzufedern, muss die Politik schnellstens Gegenmaßnahmen ergreifen. Es bedarf einer sofortigen Vereinfachung der öffentlichen Vergabe, die Genehmigungsprozesse müssen verkürzt und die Verwaltung muss modernisiert werden. Außerdem brauchen wir ein Belastungsmoratorium für die Baubranche und damit keine zusätzlichen politisch verursachten Kosten. Auch muss dringend ein Konjunkturprogramm für den öffentlichen und privaten Wohnungsbau entwickelt und  umgesetzt werden. Ansonsten können die vielerorts so dringend benötigten Wohnungen nicht gebaut werden. Damit wird sich der Wohnungsmangel vor allem in Berlin weiter verschärfen." (bk)