BusinessMagazin
Revitalisierung der „Schuckert-Höfe“
Die Investoren HighBrook Investors und BATO Group arbeiten zusammen, um die "Schuckert-Höfe" zu revitalisieren. | BATO Group

Revitalisierung der „Schuckert-Höfe“

01. August 2022

Verbindung von neuen Arbeitswelten mit Kultur, Kreativität und Freizeit

Auf dem alten Industriegelände der Schuckert-Höfe, direkt am Treptower Park, soll ein neues Areal entstehen, das den Mix aus Historischem, Nachhaltigem und Kreativem erlebbar macht und das in einzigartiger Weise neue Arbeits- und Erlebniswelten verbindet.

Auf einer Mietfläche von rund 33.000 Quadratmetern planen die Investoren um HighBrook Investors und BATO Group ein neues Zentrum für Bildung, Technologie, Gesundheit, Forschung und Kreativberufe; ergänzt durch ein öffentliches gastronomisches Angebot mit Cafés und Restaurants für künftige Mieter, Besucher und die Nachbarschaft. „Wir haben die großartige Möglichkeit, in Treptow etwas ganz Neues entstehen zu lassen – ein historisches Areal, auf dem in modernster Weise neue Formen der Arbeit mit Kultur, Kreativität und Freizeit verbunden werden“, so Stefan Naumov, Managing Partner der BATO Group, die als Asset Manager und Projektentwickler tätig ist.

Die in die Jahre gekommenen Schuckert-Höfe verkörpern die Industriegeschichte der Hauptstadt in ganz besonderer Weise: Pionier seiner Zeit und Firmengründer Emil Naglo legte mit seinen Brüdern 1893 den Grundstein der Elektrotechnischen Anstalt. Die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. übernahm die Fabriken in 1897 und führte den Betrieb bis zum Zusammenschluss mit Siemens & Halske im Jahr 1903. 1904 übernehmen die Feibisch Teppichwerke das Areal für deren Produktion. Zu DDR-Zeiten um 1950 zogen Verlag und Druckerei des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes auf das Gelände, ehe es dann von 1992 an überwiegend als Bürostandort genutzt wurde.

Eva Noack vom Kulturraum Berlin im Gespräch mit BERLINboxx Chefredakteur Eberhard Vogt

Auch die bestehende Kunstszene vor Ort hat eine Zukunftsperspektive: Den dort ansässigen Künstlern kann weiterhin und soll langfristig Raum für Ateliers und kreative Arbeit geboten werden. Eva Noack, die mit Kulturraum Berlin die 15 Künstler betreut, freut sich, dass der Umgang mit den Eigentümern ehrlich, partnerschaftlich und vertrauensvoll verläuft. Für die Maler, Bildhauer und sonstigen Kunstschaffenden wurde eine passende Interimslösung für die Zeit der Umbau- und anstehenden Bauarbeiten gefunden. Gemeinsames Ziel ist es, den Künstlerverein auch langfristig auf dem Gelände zu halten und in das neue Konzept des Areals einzubinden. Eva Noack zeigte sich über diese Entwicklung sehr erfreut. Es sei in den Gesprächen deutlich geworden, dass die neuen Inhaber das Projekt zu einem spannenden und lebendigen Ort entwickeln möchten, bei dem Kunst und Kultur ihren Beitrag leisten sollen. Noack dazu: „Die Künstler freuen sich darauf mitzuhelfen, dass das Projekt ein Erfolg für alle wird.“

Die Revitalisierung der ehemaligen Schuckert-Höfe fügt sich in eine Reihe von Bauvorhaben im „Kreativband Spree“ ein, die die Stadtteile rund um den Treptower Park, beginnend in Mediaspree entlang der Spree und bis nach Schöneweide mit neuem Leben füllen und so zu einer Gesamtaufwertung beitragen. Das Areal nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Unweit des S-Bahn-Rings und mit der Nähe zum Treptower Park entsteht eine spannende und erlebbare Destination. Die Bestandsbauten sollen aufwendig denkmalgerecht saniert und das Gelände mit mehreren zertifizierten Neubauten ergänzt werden; smarte Gebäude, eine Fahrradgarage und Elektromobilität stellen die ersten Weichen für eine nachhaltigere Zukunft.

In dieses Vorhaben sind neben diversen Behörden wie Denkmalschutz-, Stadtplanungs-, Verkehrs- und Umweltamt auch Treptow-Köpenicks Bezirksstadträtin Dr. Claudia Leistner involviert. Der Bauherr betont, dass „die enge, gemeinsame Abstimmung von größter Wichtigkeit ist, um dieses Vorhaben zu realisieren.“ Auch die Nachbarschaft und angrenzende Bewohner werden eingebunden. Die aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit und Kommunikation aller Beteiligten sind von entscheidender Bedeutung, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Denn schon 2024 sollen die ersten Mieter einziehen, bevor voraussichtlich Ende des Jahres 2025 alles fertiggestellt sein wird.