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Prinzip Hoffnung: „Lockdown light“ in Deutschland
Bund und Länder beschließen "Lockdown light" für Wirtschaft und Gesellschaft. | Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Prinzip Hoffnung: „Lockdown light“ in Deutschland

29. Oktober 2020

Nach dem ersten Shutdown im Frühling war es bislang der erklärte Wille der Regierung, einen zweiten Stillstand von Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden. Doch die täglichen Infektions-Rekordzahlen forderten dringend eine Reaktion – darin waren sich alle Experten einig. Aufgrund der zunehmenden Dynamik der Zahlen steuert die Regierung nun gegen: Ab Montag wird das Leben in Deutschland wieder heruntergefahren.

Das Leben vor Corona wird zur Utopie

Mit den Lockerungen und wiedergewonnenen Freiheiten im Sommer gewöhnte man sich schnell wieder an ein normales Leben. Zuletzt stiegen die Zahlen der Neuinfektionen jedoch wieder rasant an und liegen nun laut Robert-Koch-Institut auf einem Sptizenwert von über 16.000 Neuinfektionen am Donnerstag. Der Beweis dafür, dass Hygienevorschriften und Appelle nicht in dem Maß gewirkt haben wie erhofft.

Für alle zurück auf null

Nun haben Bund und Länder Einschränkungen beschlossen, die schon ab dem 2. November gelten werden. So müssen alle Kultur-, Gastronomie-, Freizeit- und Tourismusbetriebe sowie die gesamte Übernachtungsbranche bis zum Ende des Monats November schließen. Damit werden erneut weite Teile der Wirtschaft unfreiwillig in einen Stillstand versetzt.

Eine große Belastungsprobe für Unternehmer, aber auch für Selbstständige, Arbeitnehmer und Familien. Als Entlastung für die Familien werden die Schulen und Kitas geöffnet bleiben, um den sozialen Stress in der ohnehin schon belastenden Situation so gering wie möglich zu halten. Auch der private Bereich der Menschen ist wieder betroffen. Im öffentlichen Raum dürfen sich ab Montag die Menschen nur noch mit dem eigenen Haushalt oder mit Personen eines anderen Haushalts mit bis zu maximal zehn Personen treffen.

Die Hauptstadt reagiert auf politischer Ebene schnell

Um die Umsetzung der Maßnahmen für die Hauptstadt zu diskutieren, trifft sich der Berliner Senat zu einer Sondersitzung. Es gilt abzuklären, inwieweit die einzelnen Maßnahmen durchgeführt und durchgesetzt werden können. Zur aktuellen Lage wird zudem Michael Müller auf der Sondersitzung des Abgeordnetenhauses am Sonntag eine Regierungserklärung abgeben. Die Situation wird ein herausfordernder Einstieg in den Winter – der noch gar nicht richtig begonnen hat. (kk)