Postscheckamt: Klientelpolitik auf dem Rücken der Mehrheit
Lange hat die CG Gruppe mit dem Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain und Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) um eine Lösung für das ehemalige Postscheckamt gerungen. Der Konflikt hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Fronten schienen zunehmend verhärtet. Als kaum noch jemand damit rechnete, einigte man sich auf einen Kompromiss: Die Degewo baut rund um den Turm günstige Wohnungen – dafür bekommt die CG Gruppe die Gewerbeflächen im Turm. Da die CG Gruppe ihre Kompetenzen eher im Wohnungs- denn im Gewerbebau sieht, hat die Unternehmensgruppe nun ihre Anteile an die Art Investmit Sitz in Köln verkauft. Vorstand Jürgen Kutz sagte: „Ich bin froh, dass es diese Lösung gibt, damit die erforderlichen Baumaßnahmen für Berlin und den Bezirk umgesetzt werden.“ Auch Baustadtrat Schmidt bewertete den Vorgang positiv.
Falsche Darstellung in der Öffentlichkeit?
Nun wird der Sachverhalt aus Sicht von Christoph Gröner in der Öffentlichkeit jedoch falsch dargestellt. Es heißt, die Berliner Politik würde Investoren zunehmend vor sich hertreiben und Druck ausüben, damit Unternehmen ihre Pläne nicht mehr umsetzen könnten.
Christoph Gröner hat sich daher mit einem offenen Brief an die Presse gewendet und dabei betont, dass die CG Gruppe nicht mit Arealen spekuliert, sondern immer mit dem Anspruch an solche Vorhaben herangeht, diese auch baulich umzusetzen und damit günstigen Wohnraum für sämtliche Bevölkerungsgruppen umzusetzen. Es ginge keineswegs darum, einen Gewinner in dem Konflikt zwischen Bezirk und Entwickler auszurufen, sondern darum, für alle Beteiligten den bestmöglichen Lösungsweg zu finden.
Streit um den Sieger – doch wer sind die Verlierer?
Es bleibt festzuhalten, dass sich die Politik dafür feiert, dass man der CG Gruppe diesen Sieg abgerungen habe. Doch um sich auf die Schulter zu klopfen besteht wirklich keine Grund, denn nun werden 300 Wohnungen weniger realisiert, als ursprünglich geplant. Einmal mehr wurde in Berlin Klientelpolitik betrieben, kurzsichtig und engstirnig freut man sich, einem Entwickler Grenzen aufgezeigt zu haben. Dabei kann Frage nach dem Verlierer zweifelsfrei beantwortet werden: Es sind die Menschen, die nun an dem Standort keine Wohnungen finden werden. (red)
Der offene Brief von Christoph Gröner anlässlich der Berichterstattung zum weiteren Vorgehen beim ehemaligen Postscheckamt am Halleschen Ufer
Sehr geehrte Damen und Herren der Berliner Presse,
anlässlich der kürzlich erfolgten Einigung mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zum weiteren Vorgehen beim Postscheckamt am Halleschen Ufer berichteten Berliner Medien, dass ein Investor auf offener Strecke aufgegeben habe und bewerten den Vorgang als Anzeichen dafür, dass die private Wohnungswirtschaft nun zunehmend unter Druck gerate.
Hierzu möchte ich folgendes klarstellen:
Wir kaufen nicht, um zu verkaufen. Der Anspruch der CG Gruppe ist stets, zu bauen.
Die Einigung über die Zukunft des Areals rund um das ehemalige Postscheckamt in Berlin-Kreuzberg erfolgte in kooperativen Gesprächen mit allen beteiligten Instanzen. Mit unserer Initiative im letzten Sommer haben wir den Grundstein dafür gelegt, diese städtebaulich wichtige urbane Fläche nun in die weitere Entwicklung zu führen.
Entlang des Halleschen Ufers wird das Areal mit Büros, Einzelhandel und anderen Gewerbeformen gestaltet. Hierzu zählt auf Wunsch des Bezirkes auch das Hochhaus, in dem wir ursprünglich Wohnungen realisieren wollten. Im nördlichen Bereich des Areals entstehen nun 323 Wohnungen. Der entsprechende Grundstücksanteil wird vereinbarungsgemäß an die kommunale Wohnungsgesellschaft DEGEWO übergeben. Diese wird hier nun weiteren, in Berlin dringend benötigten Wohnraum schaffen. Unsere eigene, ursprüngliche Projektplanung für das Areal am Postscheckamt sah mit 623 Einheiten eine deutlich höhere Zahl an Wohnungen vor.
Das wesentliche Ziel der CG Gruppe lautet, günstigen Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen. Dies erreichen wir unter anderem durch digitales Bauen/BIM und serielle Bauteilfertigung. Wir engagieren uns als Treiber bei der Digitalisierung von Immobilien wie der Baubranche insgesamt. Zudem sind wir an der Realisierung des modernsten Fertigteilwerks der Welt in Erfurt beteiligt, das ab Frühjahr 2020 seine Produktion aufnimmt und eine Reduzierung der Rohbaukosten ohne Einschränkungen der Bauqualität und Architektur um 30 – 50 % bewirken wird. Auch mit ökologischen Innovationen wie CO2-neutralen Heizsystemen, die die gesetzlichen Vorgaben deutlich unterschreiten, setzen wir neue Standards.
In meinen Gesprächen mit Vertretern des Bundes, der Kommunen, der Bezirke oder unseren Partnern aus der Immobilien- und Baubranche mache ich mich für eine gemeinsame Wohnungsbauoffensive stark, um auch die sogenannte Mitte unserer Gesellschaft, also den Polizeibeamten oder die Krankenschwester als zahlenmäßig größte Gruppe mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen.
Die CG Gruppe AG baut deutschlandweit im Verbund mit der Consus Real Estate AG und der SSN Group AG im Jahr etwa 1.000 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 70.000 m². Hinzu kommen rund 20.000 m² Gewerbeflächen für Büros und Handel. 2020 werden es bereits mehr als 2.000 Wohnungen jährlich sein – und gemäß unserer Planung für den Zeitraum nach 2020 wird diese Prognose auf bis zu 4.000 Wohnungen jährlich steigen.
Gleichzeitig nehmen wir als ganzheitlich handelndes Unternehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung vollumfänglich wahr. Wir setzen soziale und wirtschaftliche Impulse im Umfeld unserer Quartiersentwicklungen oder engagieren uns in der Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Wir sind ein Immobilienentwickler, der seit über 20 Jahren gemischte urbane Quartiere plant und realisiert – und der alles daransetzt, den großen Bedarf an günstigem Wohnraum speziell in unseren Ballungsräumen zu decken.
Unser Leitspruch ist unsere Selbstverpflichtung: Wir schaffen Raum zum Leben.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Gröner
Gründer und Vorstandsvorsitzender CG Gruppe AG