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Ostdeutsche Baukonjunktur (nur) punktuell im Auftrieb
Trotz Flaute wird in Berlin unermüdlich gebaut (Symbolbild) | Foto: Nikada, Canva

Ostdeutsche Baukonjunktur (nur) punktuell im Auftrieb

28. November 2025

Im Zeitraum Januar bis September 2025 lag die Nachfrage nach Bauleistungen in Ostdeutschland insgesamt spürbar über der von 2024. „Das Auftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes befand sich am Ende des dritten Quartals deutlich über dem des Vorjahreszeitraums, was allerdings eher auf einzelne industrielle Großprojekte im Land Brandenburg zurückzuführen war, denn auf einen Aufschwung in der Breite“, erklärt Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e.V. (BIVO).

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes belief sich im Zeitraum Januar bis September 2025 auf insgesamt über 16,8 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen nominalen Anstieg um 16,3 Prozent, preisbereinigt um 12,6 Prozent. Den stärksten Zuwachs erlebte der Wirtschaftsbau. Sein Auftragsvolumen stieg nominal um 33,4 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Auch der Wohnungsbau verbuchte bei Bestellungen im Wert von 2,3 Milliarden Euro ein im Vorjahresvergleich nominal positives Ergebnis (+ 13,9 Prozent). Anders der Öffentliche Bau. Hier bezifferte sich der Auftragseingang auf 6,0 Milliarden Euro und verfehlte damit sein Vorjahresergebnis nominal um 1,1 Prozent. Dabei sanken die Aufträge im Straßenbau um 10,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro ab. „Das Ergebnis signalisiert eine konjunkturelle Belebung im ostdeutschen Bauhauptgewerbe, getragen von einem starken Wirtschaftsbau bei zugleich dämpfender Wirkung rückläufiger öffentlicher Bauaufträge“, merkte Momberg an.

Verbandsgebiet Berlin

Der Auftragseingang des Bauhauptgewerbes belief sich zwischen Januar und September 2025 auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das ein nominales Plus von 29,6 Prozent, preisbereinigt (real) von 25,4 Prozent. Der Wohnungsbau wuchs am stärksten. Sein Auftragswert erhöhte sich nominal um 37,8 Prozent auf 840,9 Millionen Euro. Der Öffentliche Bau übertraf mit einem Auftragsvolumen von 693,5 Millionen Euro nominal seinen Vorjahreswert ebenfalls deutlich (+ 32,5 Prozent). Der Straßenbau legte dabei mit Aufträgen in Höhe von 291,5 Millionen Euro nominal um 17,4 Prozent zu. Mit Bestellungen im Wert von knapp 1,2 Milliarden Euro bewegte sich der Auftragseingang im Wirtschaftsbau nominal um 22,7 Prozent über dem von 2024.

Der Umsatz des Berliner Bauhauptgewerbes betrug per September 2025 fast 3,1 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ergab das einen nominalen Zuwachs von 1,2 Prozent, real allerdings einen Rückgang um 3,0 Prozent. Das höchste nominale Wachstum verzeichnete der Öffentliche Bau. Die Erlöse übertrafen hier mit 778,7 Millionen Euro den Vergleichswert von 2024 um 16,1 Prozent. Dabei stieg der Umsatz im Straßenbau auf 276,3 Millionen Euro (+ 2,7 Prozent). Der Wirtschaftsbau erreichte mit einem Umsatzaufkommen von 1,1 Milliarden Euro ein nominal um 4,6 Prozent besseres Ergebnis als 2024. Im Wohnungsbau nahm das Umsatzaufkommen dagegen nominal um 9,5 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Euro ab.

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Verbandsgebiet Brandenburg

Im Bauhauptgewerbe Brandenburgs wurde vom ersten bis zum dritten Quartal 2025 ein Gesamtauftragseingang in Höhe von rd. 4,1 Milliarden Euro erfasst. In Relation zum Vorjahreszeitraum war das ein nominaler Anstieg um 87,2 Prozent, preisbereinigt (real) um 82,3 Prozent. Im Wirtschaftsbau stieg der Auftragswert nominal um 136,4 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Das Auftragsvolumen im Öffentlichen Bau betrug 1,3 Milliarden Euro, was einem nominalen Zuwachs von 54,6 Prozent entsprach. Der Straßenbau übertraf dabei sein Vorjahresergebnis mit 519,7 Millionen Euro um 2,4 Prozent. Im Wohnungsbau wurde bei Aufträgen im Wert von 461,3 Millionen Euro der Vergleichswert des Vorjahres nominal um 24,4 Prozent übertroffen.

Der Gesamtumsatz betrug per September 2025 fast 2,8 Milliarden Euro und befand sich damit nominal um 0,7 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, real um 5,6 Prozent. Rückgang verzeichnete allerdings nur der Öffentliche Bau. Hier lagen die Umsatzerlöse bei 939,3 Millionen Euro. Das entsprach einer nominalen Abnahme um 9,6 Prozent. Dabei war der Umsatz im Straßenbau jedoch mit 456,2 Millionen Euro um 3,8 Prozent höher als 2024. Einen nominalen Anstieg verzeichnete bei einem Umfang von 572,9 Millionen Euro der Wohnungsbau (+ 2,3 Prozent). Im Wirtschaftsbau beliefen sich die Umsätze auf 1,3 Milliarden Euro. In Relation zum Vorjahreszeitraum entsprach das einem nominalen Zuwachs um 5,4 Prozent. (red)