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Next Level Secondhand-Shopping in Berlin
v.l.n.r.: Frieder Söling (Geschäftsführer NochMall), Umweltstaatssekretär Stefan Tidow, „SIRPLUS“-Gründer Raphael Fellmer, die BSR-Vorstandsvorsitzende Stephanie Otto und Bezirksbürgermeister Frank Balzer (CDU). | Foto: Copyright: Steffen Siegmund (BSR)

Next Level Secondhand-Shopping in Berlin

11. August 2020

Die Fridays-for-Future-Demos haben in der Bevölkerung einige Themen angerollt. Besonders Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind in den Fokus gerückt. Darum verwundert es nicht, dass in Berlin gleich zwei Projekte anlaufen, bei denen man insbesondere Möbel und Haushaltswaren gebraucht kaufen und ihnen ein zweites Leben einhauchen kann.

Die NochMall, ein Projekt der Berliner Stadtreinigung (BSR), eröffnete am Samstag in Reinickendorf. Ab sofort können dort gebrauchte Möbel gekauft werden. Ab dem 9.September gibt es dann einen Pop-up-Store für Secondhand Waren im Karstadt am Hermannplatz.

BSR gegen Massenkonsum für Abfallvermeidung

Geld sparen und Gutes tun – das ist ab sofort in Reinickendorf möglich. Denn am Samstag eröffnete die Berliner Stadtreinigung (BSR) die NochMall unter dem Motto ALLES AUSSER NEU in der Auguste-Viktoria-Allee. Dort werden gebrauchte Möbel verkauft, welche die Stadtreinigung aus den BSR-Recyclinghöfen in Reinickendorf und Zehlendorf einsammelt. Zudem haben Berliner die Möglichkeit, alte Möbel abzugeben. Die BSR möchte mit dieser Aktion dem Trend des Massenkonsums entgegensteuern.

Außerdem möchte die NochMall neben dem Verkauf von gebrauchten Möbeln die Aufmerksamkeit der Kunden durch Veranstaltungen für nachhaltigen Konsum schärfen. „Die ‚NochMall‘ soll zu einem Erlebnisort für Nachhaltigkeit werden.“, erklärte BSR-Chefin Stephanie Otto. Denn neben dem Stöbern und Entdecken von gutem Gebrauchten werde man auch Repair-Cafés und Upcycling-Workshops durchführen. Außerdem soll es Diskussionsveranstaltungen zum Thema Wiederverwendung und Pop-Up-Stores für nachhaltige Produkte geben. „Unsere ‚NochMall‘ ist also nicht nur ein neues Secondhand-Kaufhaus, sondern innovative Plattform für Re-Use und Nachhaltigkeit.“, unterstrich Otto.

Reinickendorf versucht sich in Nachhaltigkeit

Auch der Bezirksbürgermeister Reinickendorfs Frank Balzer zeigte sich sehr erfreut, dass die BSR seinen Bezirk als Standort wählte. Da dies hervorragend die großen Anstrengungen des Bezirks ergänze, im täglichen Leben nachhaltig zu wirken, sagte Balzer. „Ich erinnere daran, dass das Bezirksamt nur noch Veranstaltungen genehmigt, die auf Einweg-Plastikgeschirr verzichten, oder an unseren Kooperationsvertrag mit den Stadtwerken für großflächige Photovoltaik-Anlagen auf drei Reinickendorfer Schulgebäuden.“, so der Bezirksbürgermeister Reinickendorfs.

Secondhand-Pop-up Store am Hermannplatz

Die NochMall ist kein Einzelfall. In der Karstadt-Filiale am Hermannplatz werden ab dem 9. September in einem Pop-up-Store Gebrauchtgegenstände verkauft. Dabei sollen die Kunden neben Möbel auch Kleidung und Haushaltswaren kaufen können.

„Mit dem Pop-Up-Store werden wir gut erhaltene Gebrauchtwaren für noch mehr Menschen einfach zugänglich machen. Deshalb gehen wir dorthin, wo die Menschen einkaufen: ins Kaufhaus. So kann jeder schnell prüfen, ob das Gesuchte auch gebraucht erhältlich ist. Das lohnt sich doppelt, weil es Geld spart und die Umwelt schützt. Wer gebrauchten Dingen ein zweites Leben gibt, vermeidet Abfall, spart Rohstoffe und schützt Umwelt und Klima.“, erklärte Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Ähnlich wie in der NochMall werden voraussichtlich auch hier Workshops stattfinden, in denen die Berliner mehr über nachhaltiges Konsumverhaltens erfahren können. „Mit dem Begleitprogramm zum Pop-Up-Store wollen wir das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und umweltfreundliches Einkaufen stärken.“, so Günther. (aak)