Neue Beratungshotline für internationale Fachkräfte
Dass es einen Fachkräftemangel in Berlin gibt, ist kein Geheimnis. Eine der Lösungen, um dem Mangel entgegen zu wirken, ist der Einsatz internationaler Fachkräfte. Der Senat tüftelt immer wieder an Strategien, um diesen den Einstieg in Deutschland zu vereinfachen und das Arbeiten hierzulande somit attraktiver zu gestalten. Mitwirken des 15.09.2022 kommt eine neue Strategie hinzu: eine mehrsprachige Beratungshotline zur Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Unter der Rufnummer der Hotline erhalten internationale Fachkräfte präzise Informationen und Beratung rund um die Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikation.
Bei der Beratungshotline handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der Beauftragten des Berliner Senats für Integration und Migration, der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, der IHK Berlin und der Handwerkskammer Berlin. Maßgeblich in die Umsetzung einbezogen ist das Projekt EMSA - Erfolg mit Sprache und Abschluss – des Trägers Arbeit und Bildung e.V..
Das Pilotvorhaben wird im laufenden Prozess stetig evaluiert und adaptiert und ab Januar 2023 in die Federführung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales übergehen.
Katja Kipping (Die LINKE), Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales ist überzeugt davon, dass die Hotline erfolgreich sein wird. „Die neue Anerkennungs-Hotline setzt ein starkes gemeinsames Signal und wir brauchen diese Hotline gerade jetzt. Denn Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen müssen schnell einen guten Job in ihrem Bereich bekommen, ohne monate- oder gar jahrelang auf eine Berufsanerkennung warten zu müssen. Wir brauchen diese Menschen mit ihren Qualifikationen auf dem Berliner Arbeitsmarkt.“
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin: „Unsere Handwerksbetriebe stehen für die Integration von Migrant*innenen und Geflüchteten. Das Handwerk hat in der Flüchtlingskrise 2015 /2016 bereits viele Geflüchtete ausgebildet. Das Berliner Handwerk bedeutet für viele Migrant*innen aus aller Welt ein berufliches Zuhause. Aber darüber lässt sich der Fachkräftemangel nicht vollumfänglich beheben. Wir unterstützen jede Maßnahme, die es Menschen aus dem Ausland ermöglicht, dauerhaft in Deutschland zu bleiben und im Handwerk arbeiten zu können. Unbürokratische Ansätze im Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse helfen dem Handwerk und damit uns allen.“
Lana Wittig, Vizepräsidentin der IHK Berlin, fügt hinzu: „Eine qualifizierte Beschäftigung ist entscheidender Baustein für eine erfolgreiche Integration. Mit der gemeinsamen Hotline wollen wir diesen Weg erleichtern und begleiten. Das hilft Geflüchteten und es ist gut für den Wirtschaftsstandort, denn Berlin braucht qualifizierte Fachkräfte. Um diese zu halten, ist es im nächsten Schritt an den Unternehmen, Strukturen zu schaffen, um diversen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein gutes Arbeitsumfeld zu bieten."