Lausitzforum 2038: Auf dem Weg zum Net Zero Valley
Jochem Schöppler setzt auf Pragmatismus und Haltung
Fünf Jahre nach dem offiziellen Start des Strukturwandels stand das Lausitzforum 2038 im Kulturhaus der BASF Schwarzheide im Zeichen einer nüchternen Zwischenbilanz. Unter dem Motto "Fünf Jahre Strukturwandel – was war gut, was wird besser?" diskutierten Unternehmer, politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Kommunalvertreter über Fortschritte, Brüche und offene Fragen der Transformation.
Eröffnet wurde das Forum von Dr. Burkhard Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin (UVBB). Er beschrieb die Lausitz als "Werkstattkind", ein Raum, in dem Transformation konkret erprobt wird. Greiff kritisierte wirtschaftspolitische Fehlanreize, Bürokratie und mangelnde Wachstumsimpulse und betonte die Bedeutung von Streit, Diskursfähigkeit und Gestaltungswillen für einen funktionierenden Strukturwandel.
Wie sich dieser Wandel industriell vollziehen kann, zeigte Anne Francken, Geschäftsführerin der BASF Schwarzheide GmbH. Mit der Neupositionierung zum Industriepark Lausitz öffnet sich der Standort für Kooperationen und neue industrielle Akteure und wird Teil des entstehenden Net Zero Valley Lausitz. Der Schritt markiert den Übergang von einem klassischen Konzernstandort hin zu einer offenen Transformationsplattform.
Zugleich wurde deutlich, dass der Strukturwandel in der Lausitz zunehmend im Wettbewerb stattfindet. Industrie- und Gewerbeareale konkurrieren um Investoren, Fachkräfte und Fördermittel. Ein Spannungsfeld, das den Wandel beschleunigt, aber auch höhere Anforderungen an Kommunikation, Akzeptanz und Verantwortung stellt.
In diesem Kontext positionierte sich Jochem Schöppler, Geschäftsführer der Euromovement GmbH und Projektentwickler des Green Areal Lausitz (GRAL), mit einem klaren Plädoyer für Pragmatismus. Strukturwandel beginne nicht mit Konzepten, sondern mit Menschen, die Verantwortung übernehmen, erklären und umsetzen. Transformation müsse dabei Sinn ergeben – für Investoren ebenso wie für die Menschen, die in der Region leben und arbeiten.
Die Lausitz verstehe er als Labor mitten in Europa. Gelinge es hier, industrielle Transformation mit Haltung, Kommunikation und regionaler Einbindung zu verbinden, sende dies ein Signal weit über die Region hinaus.
Capital Player: Jochem Schöppler ausgezeichnet
Für sein unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement wurde Jochem Schöppler jüngst als CAPITAL PLAYER ausgezeichnet. Die Urkunde überreichte Dr. Angela Wiechula, Herausgeberin der BERLINboxx, feierlich in den Redaktionsräumen. Die Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten, die wirtschaftliche Verantwortung mit strategischem Weitblick verbinden und den öffentlichen Diskurs aktiv mitgestalten. Schöpplers Botschaft aus der Lausitz ist dabei eindeutig: Nicht abwarten, sondern machen. (eg)