Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften verfehlen Neubauziel um fast 1.000 Wohnungen
Das Neubauziel des Senats werden die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen (LWU) wohl voraussichtlich verfehlen. Von den vorgesehenen 6.500 Wohnungen fehlen laut aktuellem Stand rund 1.000. Dem BBU zufolge werden nur 5.677 Wohnungen fertiggestellt werden.
Die neue schwarz-rote Regierung hatte verkündet, dass sie das bisherige Neubauziel der Vorgängerregierung von bis zu 20.000 Wohnungen beibehalten wird. Der Einsatz der LWU ist dabei elementar. Sie zählen zu den wichtigsten Vermietern in Berlin: Insgesamt etwa 350.000 der rund zwei Millionen Wohnungen werden von den Wohnungsbauunternehmen vermietet.
Martin Pallgen, Sprecher der Senatsverwaltung bleibt trotz der fehlenden Wohnungen zuversichtlich: „Angesichts der vielen Krisen, die das Bauen teurer gemacht haben, sind die 5.677 Wohnungen ein Erfolg und Ergebnis der guten Arbeit der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften.“ In Zukunft wolle das Land „schneller und kostengünstiger“ bauen. Schnellere genehmigungsverfahren durch Standardisierung in Planung und Ausführung und eine Fokussierung für eine Entwicklung von Typenhäusern sollen als Strategie helfen. „Wir müssen sie jetzt alle ausschöpfen“, so Pallgen.
Die BBU zweifelt daran, ob sich die Zahlen halten lassen. Man baue auf die Unterstützung des Senats. Verbandssprecher David Eberhard dazu: „Fachkräfte- und Materialengpässe, Kostenexplosion, steigende Zinsen und schleppende Bauplanungsverfahren: Die Rahmenbedingungen für den Bau bezahlbarer Mietwohnungen werden immer härter, auch für die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften“. Umso wichtiger sei es deshalb, dass der neue Senat alle Hebel in Bewegung setze, um Bauen zu beschleunigen, wie es im Koalitionsvertrag auch klar verabredet worden sei. (kr)