KÖNIG TELEGRAPHENAMT – Neuer Kunstort der Hauptstadt an der Museumsinsel
In unmittelbarer Nähe zur Museumsinsel entsteht ab Donnerstag dieser Woche mit KÖNIG TELEGRAPHENAMT ein neuer Kunstort, der zu einem Magneten in der Hauptstadt avancieren wird. Galerist Johann König eröffnet – neben seinem Hauptstandort St. Agnes in Kreuzberg – den zweiten Ausstellungsraum in den Räumlichkeiten des Telegraphenamts. Im gleichen Gebäude befindet sich neben Büros auch das Hotel Telegraphenamt von Star-Gastronom Roland Mary. Direkt am Monbijoupark gelegen entstand zwischen 1910 und 1916 das damals fortschrittlichste Haupttelegraphenamt Deutschlands als Zentrum des damals revolutionären Fernsprechnetzes hat es schon immer Menschen und ihre Geschichten zusammengebracht. Roland Mary (Restaurant Borchardt) hat mit dem vielfach ausgezeichneten Designbüro Dreimeta diese Individualität in die 97 Zimmer, Maisonetten oder Suiten des Telegraphenamtes gebracht. Elemente der 20er, aber auch 70er Jahre geben einen Einblick in das bunte Berlin und die Geschichte des ehemaligen Haupttelegraphenamtes. Das exquisite Restaurant Root ist binnen kürzester Zeit zu einer der ersten Adressen der Hauptstadt geworden und kann sich mit Top-Restaurants in London, Paris oder New York vergleichen. Der international renommierte Galerist mit Häusern in Berlin und Seoul, der auf allen wichtigen Kunstmessen wie der Art Basel, Art Miami oder Frieze London mit seinen Künstlern vertreten ist, wird im Telegraphenamt Einzel- und Gruppenausstellungen von Künstlern und Künstlerinnen der Galerie sowie von solchen außerhalb des Galerieprogramms präsentieren. König, der zu den Wegbereitern von inzwischen international erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern (u. a. Katharina Grosse, Alicja Kwade, Elmgreen & Dragset) zählt, hat mit Monira Al Quadiri eine Künstlerin entdeckt, die binnen kurzer Zeit einen der ersten Plätze im aktuellen Capital-Kunstkompass in der Rubrik Stars von Morgen belegte.
Zur Eröffnung zeigt König allerdings mit Karl Horst Hödicke einen großen Wegbereiter des deutschen Neo-Expressionismus und der Neuen Figuration. Als Mitglied und Impulsgeber der 1978 entstandenen Bewegung der Neuen Wilden stellte er sich bewusst gegen die derzeit in Deutschland vorherrschenden abstrakten, minimalistischen und konzeptuellen Strategien. Der breite Pinselstrich und die eindrucksvolle Farbpalette verleihen seinen Werken das Gefühl, einen Ort durch die Erinnerung zu sehen – insbesondere Berlin und seine sich ständig verändernde Stadtlandschaft ist ein zentrales Motiv in seinem Werk, das er anhand farbgewaltiger Momentaufnahmen verarbeitet. Das vielschichtige und mehrere Jahrzehnte überspannende Werk Hödickes kann aus heutiger Perspektive als kritisch-ironischer Kommentar auf die gesellschaftlichen Umwälzungen und politischen Entwicklungen seiner Zeit und seiner Wahlheimat Berlin gelesen werden.
Johann König: „Uns ist es ein großes Anliegen, in den Räumen eines historisch bedeutenden Ortes wie dem Telegraphenamt die biografische Verbundenheit Hödickes zur deutschen Hauptstadt und der Geschichte Berlins seit den 1980er Jahren aufzuzeigen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich in diesem Gebäude das zentrale Post- und Kommunikationszentrum Deutschlands, bevor es 1916 als Haupttelegraphenamt eröffnete, in dessen Keller sich eine der weltweit größten Rohrpostanlagen befand. Im Zweiten Weltkrieg bombardiert, konnte die Grundstruktur erhalten werden und bis in die 1950er Jahre offiziell als Haupttelegraphenamt während der DDR betrieben werden. 1992 wurde der Betrieb endgültig eingestellt und bleibt seitdem als denkmalgeschütztes Gebäude erhalten.“ (ab 15. Dezember 2023) (red)